250 000 Deutsche starben 1831 an der Cholera, darunter Gneisenau, Clausewitz und der Philosoph Hegel.
In diesen Tagen ist es hundert Jahre her, daß die Cholera die deutschen Grenzen überschritt und furchtbare Verheerung in Deutschland anrichtete. Siebenmal in 64 Jahre kam die Cholera nach Europa, oft kam sie jahrelang nicht zum Stehen. Sieben Millionen Europäer erlagen während der sieben Choleraepidemien der Seuche, und in der ganzen Welt ist die Zahl der Opfer mit hundert Millionen Menschen nicht zu hoch beziffert. Allein die Hälfte dieser Opfer entfallen auf Asien, die Heimat der Cholera, auf Indien und China. Riesig war die Zahl der Opfer im Ganges Gebiet. Der Grund: die meisten Abwässer der Ganges Städte werden in den Fluß geleitet. Die religiösen Vorschriften der Hindus schreiben Bäder in diesem „heiligen Flusse“ vor und Mundspülungen mit Ganges Wasser. Wie die Seuche sich da blitzartig verbreitet hat, kann sich jeder ausmalen. „Die erste Choleraepidemie in Deutschland“ weiterlesen
Aus der Vergangenheit Kutzdorfs
Der Name des Dorfes war ehemals wendischen Ursprungs. Es hieß Früher: „Sottstorp“, d.h. Strohbudendorf. Später ist daraus „ Gutstorp“ entstanden und dann erst wurde der Name des Ortes in Kutzdorf umgewandelt. Die Lage des Dorfes ist sehr günstig und wurde schon in damaliger Zeit von den Wenden für durchaus geeignet erkannt. Im Norden und Osten wird es von der Mietzel eingeschlossen und im Süden und Südosten von Höhen umgrenzt. Bei einem feindlichen Angriff konnte es sehr gut verteidigt werden. An der Mietzel entlang erstrecken sich sumpfige Wälder, welche für Ortsfremde schwer zu Passieren waren. Die Flurnamen „Schulzenbruch“ und „Schneiderbruch“, jetzt fruchtbares Ackerland, hatte auch den Namen danach. Das Schulzenbruch gehörte später dem Ortsschulzen und der Name des Schneiderbruchs wird auf folgende Weise erklärt; In der Schlacht bei Zornsdorf soll sich ein Schneider in diesem sumpfigen Gelände versteckt haben.
Die mit Erlen und Weiden bestandenen Sümpfe bildeten für die Bewohner des Dorfes ein willkommenes Jagdgebiet, womit die Lebensbedingungen der Wenden erfüllt waren. Sie trieben wenig Ackerbau und gingen dafür lieber auf die Jagd und erlegten die Tiere, die sich in den Sümpfen aufhielten, z.B. Luchs, Wildschweine, Wildenten, Reiher, Gänse u.a.m. Neben den Tieren des Sumpfwaldes lieferte die Mietzel der Bevölkerung reichlich Fische. „Aus der Vergangenheit Kutzdorfs“ weiterlesen
Wie die Gemeinde Brenkenhoffsbruch gebildet wurde
Schon lange bevor Friedrich der Große unter Brenkenhoffs Aufsicht das Netze- und Warthebruch entwässern, die Flüsse eindeichen und Kolonisten auf dem urbar gemachten Lande ansetzen ließ, waren mehrere Kolonien sowohl im Netze- wie im Warthebruch entstanden; sie waren allerdings häufig Überschwemmungen ausgesetzt und konnten daher nicht recht zu Wohlstand kommen. Zu dieser vor fridericianischen Siedlungen gehörte auch Gottschimmerbruch oder, wie es früher genannt wurde, Gottschimmer Holländer. Es war auf dem Bruchgebiet des am südlichen Rande des Netzebruches gelegenen Dorfes Gottschimm, aber nördlich des Flusses, entstanden. Dr. Neuhaus sagt in seinem Buche „Die Fridericianische Kolonisation im Warthe- und Netzebruch“: „1728 wurde dann die Kolonie Gottschimmerbruch an der Netze eingerichtet mit ursprünglich etwa 50 Kolonisten, von denen jeder eine Zweihufenstelle erhielt.“
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Die Giedtkesche Windmühle wird abgebrochen. Aus der Geschichte. (Zantoch)
Ein charakteristisches Wahrzeichen aus alter Zeit, das hart am Rande des Zantocher Höhenzuges zur Höhe ragt, soll der Neuzeit weichen; die alte Giedkesche Windmühle, die zum Abbruch verkauft wurde. Von ihrem hohen Stande aus war sie weithin sichtbar im Warthe- und Netzebruch, links bis über den Hottosberg fast bis Lipke, rechts bis Borkow und Zechow. Man hatte von ihr aus eine wunderbare Aussicht über die jetzt leider überschwemmte Ebene, fast bis Schwerin. Vor und während des Krieges war sie ein nie rastender Betrieb, besonders seitdem sie 1913 elektrischen Antrieb erhalten hatte. Aber trübe ist die Vergangenheit der alten Windmühle, mußten doch in ihr blühende junge Männer ihr Leben hingeben. Im Kriegsjahre 1870 siedelte ein in Ringenwalde geborener Müller, namens Hermann Richard, nach Zantoch über, nachdem er Windmühlen in Friedeberg, Beatenwalde und anderen Orten besessen hatte. „Die Giedtkesche Windmühle wird abgebrochen. Aus der Geschichte. (Zantoch)“ weiterlesen
Die Frondienste der Dörfer Wepritz und Lorenzdorf
Beide Orte sind Landsberger Kämmereidörfer und hatten deshalb ursprünglich dieser Stadt ihre Dienste geleistet. Als nach Einführung der Reformation Markgraf Hans von Küstrin die Besitzungen des Klosters Himmelstädt einzog und zu landesherrlichen Vorwerken machte, erwarb er auch das Vorwerk Merzdorf. Wie der Name schon sagt, war es ursprünglich ein Dorf gewesen, Martinsdorf oder Mertensdorf. Aber schon um 1600 hatte es seinen Dorfcharakter eingebüßt, es war nur noch ein Vorwerk. Als Markgraf Hans das Vorwerk erhielt, fehlte es ihm an Arbeitskräften, um es gewinnbringend zu bewirtschaften. Kurz entschlossen zwang er 1555 die Stadt Landsberg, ihm die Dienstleistungen der Kämmereidörfer Wepritz und Lorenzdorf für sein Vorwerk zu überlassen. Die Bauernschaft beider Orte waren verpflichtet, „drei Tage in den Pflugzeiten, drei Tage zu jeder der Saatzeiten zu pflügen, drei Tage zu eggen, drei Tage zu mähen, drei Tage zu jeder Augustzeit einzufahren, auch drei Tage Mist zu fahren. Die Kossäten sollten zu Mistbreiten, Schneiden, Harken und Aufnehmen im August und sonsten nach Gelegenheit und behuf des Vorwerks Notdurft sich gebrauchen lassen.“
Quelle: Neumärkische Zeitung 19. Juli 1931