Beide Orte sind Landsberger Kämmereidörfer und hatten deshalb ursprünglich dieser Stadt ihre Dienste geleistet. Als nach Einführung der Reformation Markgraf Hans von Küstrin die Besitzungen des Klosters Himmelstädt einzog und zu landesherrlichen Vorwerken machte, erwarb er auch das Vorwerk Merzdorf. Wie der Name schon sagt, war es ursprünglich ein Dorf gewesen, Martinsdorf oder Mertensdorf. Aber schon um 1600 hatte es seinen Dorfcharakter eingebüßt, es war nur noch ein Vorwerk. Als Markgraf Hans das Vorwerk erhielt, fehlte es ihm an Arbeitskräften, um es gewinnbringend zu bewirtschaften. Kurz entschlossen zwang er 1555 die Stadt Landsberg, ihm die Dienstleistungen der Kämmereidörfer Wepritz und Lorenzdorf für sein Vorwerk zu überlassen. Die Bauernschaft beider Orte waren verpflichtet, „drei Tage in den Pflugzeiten, drei Tage zu jeder der Saatzeiten zu pflügen, drei Tage zu eggen, drei Tage zu mähen, drei Tage zu jeder Augustzeit einzufahren, auch drei Tage Mist zu fahren. Die Kossäten sollten zu Mistbreiten, Schneiden, Harken und Aufnehmen im August und sonsten nach Gelegenheit und behuf des Vorwerks Notdurft sich gebrauchen lassen.“
Quelle: Neumärkische Zeitung 19. Juli 1931