Ein Artikel von Harald Großstück (12.05.2021)
Zu Ehren der Gefallenen des ersten Weltkrieges:
Karl Koschan, Heinrich Hansow, Karl Belke, Karl Roy, Wilhelm Zoch, Fritz Schmidt, Albert Kroll, Fritz Malligk, Wilhelm Schrokosch, Paul Hansow, Carl Lukas und Max Bauer.
(Foto:Sammlung Sander)
Am Ende des ersten Weltkrieges wurde am 07. August 1921 das Denkmal inmitten des Dorfes vor der Mühle errichtet. Angeordnet in einer kleinen
Grünfläche über einem mehrstufigen Postament steht eine auf allen vier Seiten beschriftete Stehle.
Den Hohlkörper schließt eine getreppte mit einem schlafenden Löwen gekrönte Steingutsfigur ab. Vor Kriegsbeginn zählte Frauendorf etwa 250 Einwohner, von denen 12
nicht aus dem Krieg zurückkehrten. Die Form und Materialauswahl bestimmten die geringen finanziellen Mittel, die in dem kleinen Ort zu Ehren der Gefallenen aufgebracht werden konnten.
Dieses wurde teilweise durch den Rittergutsbesitzer Hitze und dem Frauendorfer Kriegerverein finanziert. Dieser pflegte es bis er 1945 verboten wurde. Ein Schaden am Denkmal während
der Befreiung von Frauendorf im April 1945 entstand nicht. In Zeiten des Sozialismus war das Ehren der gefallenen kaiserlichen Soldaten nicht erwünscht. Es blieb aber bis zur
Wende erhalten. Für die Pflege der Pflanzen um das Denkmal sorgte u.a. die Ureinwohnerin Helga Winkler. Am Ende der Zeit des Sozialismus wurde eine Grünanlage um das Denkmal errichtet,
wobei das Umfeld aber, vor allem am Schutzteich, vernachlässigt wurde. Knallerbsensträucher, die Helga Winkler pflanzte, wucherten bis zum Denkmal,
auch die Blaufichten waren alle nicht gesund.
Etwa im Jahr 1997 schrieb das Amt Neuhausen die Restaurierung des Kriegerdenkmals aus. Dazu versuchte Helga Winkler die vollständig unleserlichen Texte mit Bleistift und Papier
wieder lesbar zu machen. Dies gelang ihr und die Texte konnten bei der Restaurierung durch die Firma für Denkmalgeschütze Objekte Andreas Schulz aus Lieberose wieder im Originalzustand
hergestellt werden. Dazu wurde das Denkmal, ein Betonhohlkörper, der durch den oben sitzenden Löwen wasserdicht abgeschlossen wurde, demontiert und die Außenansicht in der
Werkstatt vollständig wiederhergestellt.
Die Knallerbsensträucher und die kranken Blaufichten wurden entfernt und Japanische Zierkirschen und Buchen gepflanzt.
Die Familie Knick spendete eine weitere Rhododendronpflanze, so dass nunmehr ihrer vier um den Stein stehen. Im trockenen Sommer 2018 war eine regelmäßige Wassergabe auch
für die Pflanzen um das Denkmal notwendig, um sie am Leben zu erhalten. So arrangierte sich Reiner Semmler und Harald Großstück, die mit unzähligen Wassereimern
die Pflanzen am Leben erhielten.