Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Am Rande des Glasower Baches scheint das Dorf schon frühzeitig bestanden zu haben, wenigstens läßt der Name auf eine slawische Gründung schließen, von der die deutschen Wiedereroberer zur Zeit der Askanier Besitz ergriffen. Nach dem karolinischen Landbuch von 1375 umfaßte "Glaze" 43 Hufen Ackerland, von denen verschiedene Berlin-Cöllner Bürger Einnahmen bezogen und auch andere Rechte am Dorfe hatten. "Heyne Karre", auch ein Berliner Patrizier, verfügte über 5 Freihufen. Die v. Milow besaßen nur geringe Hebungen, doch hatten sie ungefähr hundert Jahre später alle gutsherrlichen Rechte erworben, die später an die Familie v. Schlabrendorf übergingen. Nach 1529 wurde der Gutsbesitz geteilt~ein Teil gelangte an die v. Bettin auf Löwenbruch, der andere an die v. d. Liepe auf Blankenfelde. Den Bettinschen Dorfanteil erwarb nach dem Aussterben dieser Familie der Komthur Adam v. Schlieben, später die v. d. Gröben~der andere Teil verblieb denen v.d. Liepe. 1652, als der Landreiter nach dem Dreißigjährigen Kriege die Besitzverhältnisse protokollierte, lagen alle Bauernhöfe wüst bis auf einen, den der frühere Berliner Bürger Bartell Theyle hatte~die Kossätenhöfe dagegen waren vollzählig besetzt. In einer Nachweisung vom Jahre 1703 ist die Rede von einem "neuen Graben"~es muß daher angenommen werden, daß vor dieser Zeit der von Selchow kommende Bach verkrautet war und nun durch Anlegung eines Grabens dem Dorfe geholfen wurde. Die Besitzer der beiden Rittergüter wechselten zur Neige des 18. Jahrhunderts. Der Gröbensche Anteil kam an die Familie v. Hake-Genshagen, während das Liepesche Gut an den Freiherrn v. Eckardstein überging~beide wechselten im vergangenen Jahrhundert noch mehrmals ihre Eigentümer. Nicht ohne Bedeutung für die Entwicklung des Dorfes war der Ausbau der über Zossen führenden Dresdener Poststraße, die 1835 in eine Chaussee umgestaltet wurde. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 383 männlich, 392 weiblich, zusammen 775 Personen. - Anbaufläche: 667 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Mahlow, Vorortstrecke Berlin (Potsd. Ringbhf.)-Zossen-Wünsdorf. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Mahlow (Bez. Potsdam) |