Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Im Durchbruchsgebiet der Dahme, durch die Teupitz-Krausnicker Staumoräne gelegen, deren Boden ebenso wie die angrenzenden Sanderflächen an Ertragsfähigkeit dem Geschiebemergel des eigentlichen Teltowplateaus erheblich nachsteht, ist auch Freidorf nicht als eine deutsche Gründung der askanischen Kolonisationsperiode anzusprechen. Die Kleinheit der Gemarkung - 98 Hektar - zeigt ebenfalls, daß wir es nicht mit einem Dorf aus der Blütezeit des Wiederdeutschwerdens unserer Heimat zu tun haben. Geschichtliche Nachrichten fehlen aus dem Mittelalter ganz, doch kann angenommen werden, daß sich das Land bis zur Dahme im Besitz der Schenken von Landsberg auf Burg Teupitz befand. 1642 verkaufte ein Mitglied der Schenken ein Stück Teupitzer Heide an Michael Eyen, dessen gleichnamiger Sohn es 1665 an Christoph Döbbern veräußerte. 1680 hat es der Schwiegersohn des letzteren, Gottfried Kober, der diese Besitzung - nunmehr "Koberei" genannt - an den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1719 veräußerte. Dadurch konnte dieser seine geliebte Herrschaft Wusterhausen um ein beträchtliches Stück vergrößern. 1730 finden wir "Freyendorf" mit Teurow und "Staaken" zu einem Amte Teurow vereinigt, das jährlich 720 Taler Pacht abwarf. Friedrich der Große ließ hier ebenfalls Kolonisten ansiedeln und vergrößerte dadurch künstlich die Einwohnerzahl, die um 1800 den ersten genauen Nachweis erfuhr. Danach gab es 137 Einwohner in 28 Haushaltungen. 1843 wurde Freidorf Haus-Fideikommißgut. 1856 war die Zahl der Einwohner auf 233 angewachen, die 33 Häuser bewohnten, 1900 231 in 48 Wohnhäusern und 1925 erst 244 Einwohner in 49 Häusern~trotzdem inzwischen der Ort Chausseeverbindung mit Halle erhalten hatte. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 115 männlich, 129 weiblich, zusammen 244 Personen. - Anbaufläche: 129 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Oderin, Fernstrecke Berlin (Görl. Bhf.)- Halbe-Kottbus. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Halbe (Kr. Teltow). |