Das Dorf liegt 5 km suedlich von Zehden. 1299 taucht der Name Rudenitz zum ersten Mal auf, 1345 Rudonitz. Das Feld Rudenitz bildet damals die Grenze des den Jagows gehörenden Zehdener Besitzes. 1345 geht es, audsrücklisch als villa slavicalis, an das Kloster Zehden ueber. Danach werden deutsche Bauern angesiedelt: 1413 "Wicholt, schulte to R" (spaeter lehnpferdpflichtig!) Und 1432 "gebure von R." Nach Aufloesung des Klosters durch Markgraf Hans kommt das Dorm zum Amt Zehden. Bereits 1718 gibt es neben den 4 Bauern, 29 Fischer und 10 Freihauesler. 1748 werden 41 unterplfalzische Familien angesiedelt. So hat der Ort 1804 708, 1861 1774 Einwohner. Nicht immer fliesst an dem Dorf die Oder vorueber. Erst seit Friedrichs des Grossen Zeit nimmt sie diesen Weg. Der Name Alt Ruednitz entsteht mit der Begruendung von Neu Ruednitz. Nicht all Bewohner fanden in der Landwirtschaft und beim Fischfang Lohn und Brot. Im Ort wohnen auch viele Arbeiter, die seit Jahrzehnten im Grueneberger Steinbruch in Arbeit stehen.
Im Jahre 1846 schafft sich Alt Ruednitz eine Kettenfaehre an, die im Lauf der Zeit immer wieder verbessert wird.
Die Kirche ist 1750 bereits mater. Nach der Reformation bildet such im Ort eine Gemeinde der Altlutheraner, die eine eigene Kirche und Schule errichtet. Die evangelische Kirche von 1839 ist ein schoenes Beispiel des Kirchenbaues aus der Zeit Friedrich Williams III. Eine der Glocken ist mit der Jahreszahl 1624 versehen. Ihr Durchmesser beträgt 0,90 Meter. Die zweite Glocke enthält die Inschrift: "Me fecit F.O. Köner Anno 1770". Ihr Durchmesser ist ebenfalls 0,90 Meter.
1939 hat Alt Rüdnitz 1261 Einwohner. Die gemarkungsgröße beträgt 2056 Hektar. Der Bürgermeister ist Otto Bechert. Der Ort hat ein Standesamt und eine Poststation. Bahnstation is Zäckerick-Alt Rüdnitz, das zuständige Amtsgericht Zehden/Oder.
Am 31. Januar 1945 wird die bevölkerung von Alt Rüdnitz plötzlich und unvorbereitet in das Inferno des Krieges hineingerissen. Nach wenigen Tagen setzt die Vertreibung in Richtung Osten ein. An der Oderfront finden wochenlange Kämpfe statt. Nach der Kapitulation können die Ueberlebenden zurückkehren. Viele Einwonher erleben dies jedoch nicht.
Mitte Juni 1945 werden alle Einwohner durch die Polen in kurzer Zeit aus ihren Wohnungen und Häusern mit wenig Gepäck auf primitiven Fähren über die Oder vertrieben.
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