Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Vor ungefähr 40 Jahren lag am Wege zwischen Grünau und Zeuthen ein einsames Gehöft, Gut Radeland. Von ihm ist nur ein unscheinbares Gebäude und ein malerisches Büdnerhaus am Romanusplatz übrig geblieben, denn auf der Feldmark entstand die heute blühende Gemeinde Eichwalde. Um das Jahr 1800 15 Einwohner, 1900 780 Einwohner und jetzt bereits weit über 3000. Ursprünglich war Radeland ein Domänenvorwerk, das zu Cöpenick gehörte. Näheres wird erst aus einem Vergleich vom Jahre 1753 ersichtlich, als das Amt Cöpenick an den jüngeren Bruder Friedrichs des Großen - Prinz August Wilhelm - das Vorwerk Radeland abtritt und als Ersatz dafür andere Gerecht same erhält. 1781 wurden auf dem südlichen Teil des heutigen Gemeindebezirkes 2 Einwandererfamilien aus der Pfalz angesiedelt. Nach dem Tode des Prinzen wurde das Vorwerk zur Herrschaft Königswusterhausen gelegt und zur Franzosenzeit - 1812 - an den Staatsminister v. d. Reck verkauft. 1819 ging das 1049 Morgen große Rittergut in den Besitz der alten Beamtenfamilie Romanus über. Der geringe Ertrag, Familienverhältnisse und der lockende Verkauf von Parzellen ließen mehr und mehr von dem einstigen Besitz absplittern. 1892 beantragten die Eigentümer die Umwandlung des Gutes in eine Landgemeinde, die am 20. März 1893 genehmigt wurde. Es ist der Geburtstag von Eichwalde. Die junge Gemeinde, die von 1899 ab eine selbständige Kirchengemeinde bildet und seit 1908 ein stattliches Gotteshaus besitzt, bildet sich immer mehr zu einem der beliebtesten Vororte im Südosten Berlins aus. Groß angelegte Bebauungspläne lassen schon heute das künftige Schöne erkennen. Dort, wo ehemals der Gutshof von Radeland war, steht seit 1913 die katholische St. Antoniuskirche im Schutze einer prächtigen alten Linde von ungefähr 25 Metern Höhe. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 1444 männlich, 1680 weiblich, zusammen 3124 Personen. - Anbaufläche: 274 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Eisenbahnstation: Eichwalde, Vorortstrecke Berlin (Görl. Bhf.)-Königswusterhausen. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Eichwalde (Kr. Teltow). |