Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: "Eckerstorff", wie der Ort im Mittelalter genannt wurde, hat nur eine unscheinbare geschichtliche Vergangenheit aufzuweisen. Um gewissermaßen einen Ausgleich zu schaffen, ist er aber mit landschaftlichen Reizen ausgestattet, die das Historische gern vermissen lassen, und gehört der Blick von den über 70 Meter hohen Bergen über den buchtenreichen Teupitzer See mit zum Schönsten, was der Kreis Teltow zu bieten vermag. Besitzer des Dorfes waren die Edlen Schenken von Teupitz, die wir von 1462 an als brandenburgische Vasallen finden. Ohne Kirche, nur mit 9 Hufen Acker ausgestattet, von 6 Hüfnern und 1 Hirten bewohnt, so finden wir Egsdorf im Jahre 1624 im Schoßkataster aufgeführt. Aeltere Nachrichten, die genaueres über seine Verhältnisse melden, sind nicht vorhanden. 1652 erfahren wir durch den Teltower Landreiter, daß im Dreißigjährigen Kriege 3 Höfe wüst, aber durch Zuzug aus anderen Orten bald wieder besetzt wurden. Friedrich Wilhelm I. erwarb 1718 das ganze umliegende Gebiet von den verschuldeten Schenken und vergrößerte dadurch seine Herrschaft Königswusterhausen um ein beträchtliches. Um diese Zeit standen auch noch die dortigen Weinberge in den Ruf, einen guten Tropfen zu liefern, doch ist heute nur ihr Name erhalten geblieben. 1774 bestand der Ort aus 11 Häusern mit insgesamt 61 Einwohnern, um 1800 waren in 10 Haushaltungen 76 Einwohner vorhanden, 1860 18 Wohnhäuser mit 125 Einwohnern, um die Jahrhundertwende 249 Bewohner (58 Haushaltungen) in 36 Häusern und nach der letzten Volkszählung von 1925 besaß Egsdorf in 50 Wohnhäusern 260 Einwohner. Der sandige und kiesige Boden, aus dem die Feldmark zum größten Teile besteht, ließ in früheren Zeiten kaum gute Ernteerträge erhoffen~so finden wir auch vom Jahre 1850 eine Angabe, nach der die Gemarkung nur 360 Morgen Acker aber 2329 Morgen Wald besaß. 1909 ging bei Anlage des Truppenübungsplatzes Zehrensdorf der größte Teil der Gemarkung an den Fiskus über. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 126 männlich, 134 weiblich, zusammen 260 Personen. - Anbaufläche: 753 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Töpchin, Kleinbahnstrecke Königswusterhausen-Mittenwalde-Töpchin. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Teupitz (Kr. Teltow). |