Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Heutigen Tages ein Gut mit rund 200 Einwohnern, gehörte der Ort ursprünglich zu den deutschen Gründungen aus de Zeit der Kolonisation im 13. Jahrhundert. Der Name wird ohne Zweifel mit dem in der Nähe befindlichen "tiefen See" zusammenhängen, wie wir ähnliche Beispiele auch aus anderen Teilen der Mark haben. Um 1375 wird bereits gemeldet, daß das Dorf "wüst" liege, doch bezog Heyne Beschorne nicht unbeträchtliche Abgaben aus dieser Feldmark. Zur Zeit des ersten Hohenzollern - 1416 - hatten die v. Britzke auf Britz "2 Höfe mit aller Gnade", und aus einem Dokument von 1427 ist ersichtlich, daß 6 Höfe bestanden, die ein Heinrich Möller besaß. Ulrich Zeuschel, seines Zeichens Kurfürstlicher Küchenmeister, erhielt 1438 die "Dorffeste Tieffensee" mit allen Einkünften, Gerechtsamen, Zinsen und Renten. Nach seinem Tode bekamen die Herren v. Britzke 18 Hufen Landes und die Hälfte der Einnahmen~der andere Gutsanteil gehörte um 1610 den Reichen auf Rotzis, später denen v. Flanß-Großmachnow. Wie wir es häufig in der Geschichte unserer märkischen Wüstungen finden, erweckte erst Friedrich der Große die alte Siedelung zu neuem Leben, indem er 1747 hier 12 Büdner ansetzen ließ. Das Gut, das als solches weiter bestanden hatte, gehörte zu dieser Zeit denen v. Schlabrendorf auf Gröben und zählte um das Jahr 1800 in 13 Haushaltungen 68 Einwohner. 1828 wurde es vom Geheimen Oberrechnungsrat Büttner, 1836 von Friedrich für 28000 Taler und 1842 für 54000 Taler von Heinrich Heydemann angekauft. Auch de "Eisenbahnkönig" Dr. Strousberg besaß das Gut einige Zeit, der auch angeblich die Gleisverbindung mit der Görlitzer Bahn herstellen ließ. Heute gehört die umfangreiche Besitzung der Familie Wrede. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 104 männlich, 97 weiblich, zusammen 201 Personen. - Anbaufläche: 552 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). |