Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Zwischen Wald und Wasser gelegen, abseits von großen Verkehrsstraßen, die schon vor Jahrhunderten die Entwicklung des Teltow lebenskräftig förderten, wird hier den Wenden eine stille Stätte geblieben sein, wo sie ihrer Tätigkeit als Fischer nachgehen konnten. Denn trotz aller Germanisierung finden wir noch um das Jahr 1550 östlich der Dahme im Storkower Lande beginnend ein geschlossenes Gebiet wendischer Sprache, das sich bis zur Spree und Oder und südlich - wie noch heute - über Bautzen hinaus erstreckte. Zur Lausitz gehörte ja ursprünglich das ganze Land bis zur Note, und die Herren waren Vasallen böhmischer Könige. 1462, als das Schenkenländchen aus dem Lehnsverbande Lausitzer Herrscher ausschied, trat auch Kleinköris in engeren Zusammenhang mit der Mark Brandenburg, ohne jedoch mit dem Kreise Teltow in nähere Beziehungen zu kommen. Erst um 1600, als andere Teltowdörfer schon eine dreihundertjährige Geschichte aufzuweisen hatten, wird "Kleinen Kores" in einem Schoßregister etwas ausführlicher genannt. 7 ansässige Hüfner bestellten danach 8 Hufen Landes~und außer ihnen waren nur der Schulze, 2 Kossäten und 1 Hirte als Einwohner vorhanden. Der Dreißigjährige Krieg, der Pest, Hunger und Tod in die entferntesten Winkel unserer Heimat trug, fand auch unser stilles Dörfchen~- die Kossäten Georg und Hans Scheip waren die einzigen Ueberlebenden, drei Familien waren zugezogen, die übrigen Höfe lagen wüst, wie der Landreiter im Jahre 1652 zu berichten weiß. 1717 ging mit zahlreichen anderen Ortschaften auch Kleinköris an König Friedrich Wilhelm I. über, der die Gemarkung seiner Herrschaft Königswusterhausen einverleibte und diesen Distrikt dem Amt Wendischbuchholz unterstellte. Die Beziehungen zum Amte Buchholz blieben noch bis zum Jahre 1872 bestehen, um dann endgültig durch Neuorganisation der Amtsverhältnisse zu verschwinden. Neben ausgedehnten Ziegeleianlagen, die den Ton aus südlich vom Dorfe gelegenen Lagern beziehen, haben auch zahlreiche Landhaussiedelungen zur Vergrößerung des Ortes beigetragen. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 244 männlich, 246 weiblich, zusammen 490 Personen. - Anbaufläche: 614 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Teupitz-Großköris, Fernstrecke Berlin (Görl. Bhf.)-Halbe-Kottbus. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Großköris (Kr. Teltow). |