Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Zu beiden Seiten der vom Bahnhof Dahlewitz nach dem Dorf führenden Chaussee sind vorgeschichtliche Siedelungsspuren festgestellt worden~sie erbrachten den Nachweis, daß schon vor Anlegung des Ortes die Gemarkung besiedelt gewesen ist. Dahlewitz selbst ist, wie es sich heute zeigt, eine deutsche Anlage aus dem 13. Jahrhundert. Das Dorf wurde dem markgräflichen Schlosse in Slawischwusterhausen, dem heutigen Königswusterhausen, unterstellt, scheint aber bald darauf, als sich die Besitzverhältnisse nach dem friedlichen Erwerb des Teltows mehr und mehr geklärt hatten, wie andere Dörfer verpfändet worden zu sein. 1305 besaß schon der Ritter Gruvelhut Gerechtsame in Dahlewitz, 1318 kaufte Walter v. Havellant einen Teil der Hufen, die Gerichtsbarkeit, Dienste der Bauern und anderes vom Markgrafen. Ueber die Zeit um 1375 sind wir ziemlich gut unterrichtet, denn das karolinische Landbuch zählt gewissenhaft alle Einkünfte, Abgaben und Hörigkeiten auf. Danach gehörte dem Cuno Wederinghen ein Hof mit 6 Freihufen, aus dem sich später das heutige Gut gebildet haben mag. Zur Zeit der ersten Hohenzollern befinden sich diese Ritterhufen im Besitz Konrads v. Schlieben und gehen dann auf Kuno v. Wilmersdorf über. Nach dem Schloßregister von 1450 sind die v. Wilmersdorf alleinige Herren des ganzen Dorfes und hielten sich dort bis zur Zeit der Reformation, um dann das Eigen an die Familie v. Otterstedt abzutreten. Sie verstand es, das Rittergut um rund 800 Morgen zu vergrößern und sich dadurch eine umfangreiche Einnahmequelle zu sichern. Wenn auch der Dreißigjährige Krieg wie fast überall im Teltow tiefe Wunden schlug, so vernarbten sie doch verhältnismäßig schnell durch Einsetzung neuer Bauern und Kossäten. Die Otterstedts hatten bis 1780 die Zügel in der Hand, und erst der Vermögensverfall des letzten Besitzers nötigten ihn, die Güter in Dahlewitz, Brusendorf, Rangsdorf und Jühnsdorf zu veräußern. Magnus v. Zülow kaufte das Eigen, und er war es auch, der den nach ihm benannten Zülow-Graben stechen ließ, um den in dieser Zeit stärker begehrten Torf auf dem Wasserwege über Königswusterhausen nach Berlin schaffen zu können. Nach den Befreiungskriegen erwarben nacheinander verschiedene Bürgerliche das Gut~um 1830 Dr. Samson, um 1850 Josef Gilka, 1856 Engelhardt, später Friedländer. Seit 1896 gehört es der Familie Boeckmann. Das interessanteste Gebäude im Dorfe ist außer dem alten im zweistöckigem Fachwerk errichteten Gasthaus und dem einfach-vornehmen Gutshaus aus dem 18. Jahrhundert das markante, wehrhafte Gotteshaus. Der feldsteinerne Quaderturm beherrscht trotz der uralten Rüstern, Linden und Kastanien, die ihn beschatten, die Ortslage, und das Kirchenschiff, das sich dem wuchtigen Turm anschmiegt, birgt im Inneren eine Anzahl beachtenswerter Grabsteine der Otterstedts. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 167 männlich, 203 weiblich, zusammen 370 Personen. - Anbaufläche: 236 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Eisenbahnstation: Vorortstrecke Berlin (Potsd. Ringbhf.)-Zossen-Wünsdorf. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Mahlow (Bez. Potsdam).Gutsbezirk Dahlewitz. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 115 männlich, 115 weiblich, zusammen 230 Personen. - Anbaufläche: 775 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). |