An der Mietzel, 33 km westlich von Landsberg. Gutsdorf mit Spuren ehemaliger Stadtanlage, die auf ein einfaches Rippensystem mit einer Hauptstraße und nach beiden Seiten abzweigenden Querstraßen schließen lassen. Ein Pfarrer Balduin von „Nova Bernowe“ wird 1300 zweimal genannt. 1317 wird erstmals die „civitas Nova Bernowe“ erwähnt, die ihr Recht aus Soldin statt wie bisher aus Strausberg holen soll. Das städtische Gemeinwesen blieb in den Anfängen stecken, zur Anlage einer Mauer kam es nicht, die Stadt war nur mit Wall und Graben befestigt. 1328 ist der Ort bereits in adligem Besitz, die v. Wedel werfden als Besitzer genannt. 1347 verkaufen die v. Stegelitz ihre dortigen Rechte an die Mörner, 1374 werden den v. Wedel ihre Besitzungen, darunter „Nyenbernow“, bestätigt. 1375 wird der Ort als markgräflicher Besitz aufgeführt. 1411 und 1456 sitzt die Familie v. Kuhmeise auf „Bernouken“. 1486 wird „Bernowichen“ als Städchen bezeichnet, ebenso 1571. 1608 wurde kein „Markt- oder Fleckenrecht“ mehr gebraucht. 1648 und 1653 kamen die zwei Rittersitze aus dem Konkurs der Familie v. Kuhmeise in den Besitz des neumärkischen Kanzlers Hans Georg v. d. Borne, dessen Nachkommen das Gut noch heute besitzen. Die Nachkommen der Louise Pauline Bertha v.d. Borne, die sich 1884 mit Rudolf v. Viebahn vermählte, tragen den Namen v. Viebahn/ v.d. Borne. Obwohl noch im 19. Jh. eine Weberinnung bestand, ist der Ort heute noch ein Gutsdorf. Das Rittergutsland wurde auf Kosten der Bauerngemeinde vergrößert, noch 1818 wurden 10 Höfe gelegt. – Mutterkirche, bereits 1300 genannt. Im Mittelalter gehörte die Stadt zum Bistum Lebus, dessen Bischof 1406 erhöhten Zehnten aus „Bernou“ forderte.
Quelle: Die Kunstdenkmäler des Stadt- und Landkreises Landsberg (Warthe); Reißmann, Kurt; Deutscher Kunstverlag, Berlin 1937 |