Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Wenn wir von einer kurzen Erwähnung des Ortes im Jahre 1350 erfahren, so findet sich wie bei fast allen Dörfern auf dem Teltow die erste ausführliche Nachricht im Landbuch, das Kaiser Karl IV. um 1375 zusammenstellen ließ. Heinrich v. Selchow wird darin als Besitzer eines 11 Freihufen umfassenden Gutes genannt. Beachtenswert ist, daß die vom Landesherrn besonders erbetene Sondersteuer, die Bede, und der Wagendienst "von altersher" zum Schloß Wusterhausen gehörten, so daß man hieraus vielleicht eine ehemalige feste Verbindung zwischen den beiden Orten vermuten kann~die übrigen Gerechtsame standen denen v. Selchow auf "Wasmestorff" zu. Um 1450 tritt ein gewisser Mußlow (Musolf) als Lehnsbesitzer auf, dessen Anteile später an die v. Schlabrendorf übergingen. Im beginnenden 17. Jahrhundert finden wir außer dieser bekannten Familie die Eckart, die ein 5 Freihufen umfassendes Gut besaßen. 1624 werden 10 Bauernhöfe und 5 Kossätenstellen genannt. nach dem Bericht des Landreiters vom Jahre 1652, der uns über die Zahl der Bewohner manche Auskunft gibt, hatten außer dem Schulzen noch 2 Bauern und 2 Kossäten den Dreißigjährigen Krieg überdauert, nach wie vor befand sich das Dorf im Besitz derer v. Schlabrendorf. Gutsanteilig waren übrigens die v. Britzke, deren Anteil der Landrat v. Wilmersdorf im Jahre 1706 erwarb. Sämtliche Gutsteile vereinigte der Geheime Oberfinanzrat v. Schlabrendorf 1785. Von 1823 ab finden wir bürgerliche Familien in dem Besitz des Gutes, Oberrechnungsrat Büttner, 1836 Ludwig Gottgetreu, dann Damköhler und Stuhlmann~letztere veräußerten das gegen 1800 Morgen große Gelände im Jahre 1891 an die Stadt Rixdorf, die einen Teil der Gemarkung in Rieselfelder umwandelte. Auf das spätere Mittelalter weist die Kirche hin, deren Feldsteinmauern die Jahrhunderte überdauerten, und an die Zeit, als noch die gelben Postkutschen von Berlin über Mittenwalde nach Dresden fuhren, erinnert der Rest eines Meilensteines. Der Obelisk selbst wurde im Kaisermanöver 1876 heruntergeschossen, doch ist der Sockel durch einen kleinen gärtnerischen Schmuck umgeben und dadurch gewissermaßen unter Schutz gestellt. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 142 männlich, 168 weiblich, zusammen 310 Personen. - Anbaufläche: 280 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Schönefeld, Kleinbahnstrecke Neukölln-Mittenwalde. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Mahlow (Bez. Potsdam). - Gutsbezirk Waßmannsdorf. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 121 männlich, 132 weiblich, zusammen 253 Personen. - Anbaufläche: 503 Hektar. |