Plakette der Gemeinde Schmiedeberg auf dem Kirchhof 2006:
Bedeutsame Grabmale auf dem Kirchhof. Die mittelalterliche Dorfkirche in Schmiedeberg ist ein Feldsteinbau (13. Jh.) mit einem spätgotischen Flügelaltar (15. Jh.). Auf dem Kirchhof befinden sich neben dem klassizistischen Grabdenkmal für den Amtmann C.F.Raasch (gest. 1822) die Grabkreuze für
Professor Friedrich Heinrich v. der Hagen geb. 19. Februar 1780 in Schmiedeberg gest. 11. Juni 1856 in Berlin-Charlottenburg
und seine Ehefrau Marie Josephine geb. Reynack.
Friedrich Heinrich v. der Hagen war der erste Professor für deutsche Literatur an der neu gegründeten Universität zu Berlin und Wegbereiter der wissenschaftlichen Germanistik. 1811-1823 lehrte er an der Universität Breslau und anschließend wieder in Berlin. 1841 erfolgte die Ernennung zum Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften - Er wurde durch die Übersetzung des Nibelungenliedes in das Neuhochdeutsche (1807), sowie seiner Herausgabe in der Ursprache (1810) bekannt. Es folgten die Sammlung Deutscher Volkslieder, Deutsche Gedichte des Mittelalters und zahlreiche Erstveröffentlichungen alt- und mittelhochdeutscher Texte, wie Der Helden Buch und Gottfried von Straßburgs Tristan und Isolde. Er stand im wissenschaftlichen Austausch mit L. Tieck, den Brüdern Grimm, Achim v. Arnim, C. v. brentano und J.W. v. Goethe. Seinem Geburtsort fühlte er sich eng verbunden und verweilte hier regelmäßig in den Semesterferien. |