Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Am nördlichen Fuße der Zesch-Freidorfer Staumoräne, jenem Höhenzuge, der die Teupitzer Seenlandschaft vom Vorland des Baruther Haupttales trennt, und am Ostufer des malerischen Tornower Sees gelegen, finden wir das stille Dörfchen "Tornau", wie es früher hieß. Zum Hoheitsgebiet der Schenken auf Teupitz von altersher gehörig, fern von den vollen Pulsschlägen des Lebens inmitten meilenweiter Wälder dahinträumend, werden erst durch ein Schoßkataster vom Jahre 1624 nähere Angaben bekannt. Zu dieser Zeit saßen 12 Hüfner und 5 Kossäten im Orte, die 13 Hufen Land bestellten~ein Hirte war ebenfalls vorhanden. Trotzdem wir uns gerade in diesem nicht zum eigentlichen Teltow gehörigen Landschaftsteil mit seinen ausgedehnten Sandstrecken eine arme Bevölkerung vorstellen müssen, mit kargen Erträgnissen der heimatlichen Scholle, hielten doch der Dreißigjährige Krieg und seine Gefolgschaft auch hier reiche Ernte~10 Bauerngüter du 5 Kossätenhöfe wurden wüst, und nur 3 Hüfner überlebten die schwere Zeit. Die Hüfner mußten den Baronen v. Schenk beim Jagen und Fischen behilflich sein, auch hatte um 1668 der Teupitzer Prediger das Dienstanrecht auf "zween Hüfner". Um das Jahr 1700 wurden eine Anzahl neuer Bauernstellen geschaffen, und 1717 kam "Torno" als ein Bestandteil des sogenannten Schenkenländchens an König Friedrich Wilhelm I., gleichzeitig zur Herrschaft Königswusterhausen und direkt zum Amte Teupitz. Um 1800 finden wir in 25 Haushaltungen 130 Einwohner, die in der Franzosenzeit, als die Herrschaft Wusterhausen zum großen Teil aufgelöst werden mußte, mit den benachbarten Wassermühlen zum Amte Buchholz kamen. Seit dem Jahre 1860 hat die Bevölkerungszahl nur unbedeutend zugenommen, doch wird unser Dorf gern von Sommergästen aufgesucht, angezogen durch die Reize, die der Tornower See und seine bewaldeten Ufer bieten. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 178 männlich, 180 weiblich, zusammen 358 Personen. - Anbaufläche: 653 Hektar. - (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Halbe, Fernstrecke Berlin (Görl. Bhf.) - Halbe - Kottbus. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Teupitz (Kr. Teltow). |