Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben:
Wie Klausdorf, so hat auch Töpchin seinen ungeahnten Aufschwung der Ziegelindustrie zu verdanken. 1860, also zehn Jahre nach Eröffnung der ersten Ziegelei "Springbleiche" am Wege nach Zehrensdorf, wurden 234 Einwohner gezählt~1900 dagegen 971. Bis zu 5 Millionen Steine konnten jährlich hergestellt werden, doch ging diese Zahl schon vor dem Kriege zurück, da sich die Krisen auf dem Baumarkt in erheblichem Maße auch hier auswirkten. Zur Herrschaft Zossen gehörig, die in der Niederung des Töpchiner Sees eine natürliche Ostgrenze hatte, unterstand das Dorf im Mittelalter denen v. Torgau zu Zossen, bis es 1490 an den Markgrafen von Brandenburg kam und damit in eine feste Verbindung zur Mark trat. 1545 werden in dem 14 Hufen umfassenden "Tupschin" 13 Hüfner und 3 Kossäten als ansässig aufgeführt, die dem Amtmann in Zossen Spann- bzw. Fußdienste zu leisten hatten~der andere Teil, 4 Bauernhöfe umfassend, gehörte denen v. Otterstedt zu Dahlewitz. Nach dem Dreißigjährigen Kriege, den nur 5 Hüfner überlebten, werden die "adligen Hufen" nicht mehr erwähnt. Eine Niederschrift aus dem Jahre 1702 bezeichnet die Erträgnisse der Gemarkung als sehr schlecht, doch durften die Einwohner auf dem damals noch bedeutend größeren See fischen~nach der 1862 durchgeführten Notteregulierung wurde auch der Spiegel dieses Sees erheblich gesenkt, so daß dadurch eine starke Verkleinerung des fischreichen Gewässers eintrat. Bei Anlegung des Truppenübungsplatzes Zehrensdorf im Jahre 1910 verkauften die Gemeindeglieder beträchtliche Teile ihres Forstbesitzes an den Fiskus. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 460 männlich, 449 weiblich, zusammen 909 Personen. - Anbaufläche: 1415 Hektar. - (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Eisenbahnstation: Kleinbahnstrecke Töpchin-Mittenwalde-Königswusterhausen. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Töpchin (Kr. Teltow). |
