Ortsverzeichnis


Angaben zum Ort
GOV IDSPEERGJO62QD
NameSperenberg
TypLandgemeinde, Gemeinde
BundeslandBrandenburg
Stadt-/LandkreisTeltow-Fläming
gehört zuAm Mellensee (object_152380), Zossen (adm_142048), Sperenberg (object_1165174), Teltow-Fläming (adm_142072), Zossen (object_1150096), Zossen (object_285655), Teltow (object_263370), Sperenberg (object_1154282)

aufgenommen am: 27.06.2011
© Schwarlose, Gerd

Für diesen Ort wurden folgende Beschreibungen gefunden.

Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben:
Spuren von Wohngruben, deren Bewohner vor mehr als 5000 Jahren darin hausten, sind vor einer Reihe von Jahren zwischen dem Krummen- und Neuendorfer See aufgedeckt worden, Schmuckstücke und Gefäßreste unserer germanischen Vorfahren gab die nähere Umgebung des Dorfes her, wie auch frühmittelalterliche Scherben, die aus der Nähe der Gipsbrüche stammen, auf die Zeit des Wieder-deutsch-werdens unserer Heimat hindeuten. Weit zurück weichen also die vorgeschichtlichen Urkunden, noch weiter aber weisen die Zeichen zurück, die uns Mutter Erde in ihren Tagebuchblättern erhalten hat. Das Gipsgebirge, dem die Sperenberger einen gut Teil Erwerb und Brot verdankten, ist vor Jahrmillionen entstanden, geboren in einem salzigen Zechsteinmeer zu einer Zeit, da gewaltige Gebirge in Mitteldeutschland aufragten, von denen die jetzigen nur noch kümmerliche Reste darstellen. Unter dem Gips, der nur wie ein Hut auf einem über 1271 Meter hohen Salzpfropfen sitzt, lagert das Steinsalz als Rückstand des verdunsteten Meeres aus fernen Urwelttagen. - Erst am Ende des 15. Jahrhunderts setzen die geschichtlichen Nachrichten ein, und zwar mit dem Hinweis, daß die Kirche der Propstei Zossen, und dadurch dem Bistum Meißen unterstand. 1545 wird die Größe der Feldmark auf 25 Hufen angegeben, die der Lehnschulze und 11 Hüfner bewirtschafteten. Sie, wie auch 7 Kossäten, hatten außerdem beim kurfürstlichen Amtmann in Zossen Dienste zu leisten. In großen Sprüngen eilt die Geschichte weiter. Im Dreißigjährigen Kriege fiel fast das ganze Dorf der Zerstörung anheim, so da´1652 erst drei Höfe wieder besetzt waren - von fremden Bauern~denn der alte Stamm war gestorben oder geflohen. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts setzte neues, pulsendes Leben ein, das sich durch den Abbau des Gipsberges ständig steigerte. Bereits zur Zeit des Kurfürsten Joachim II., um 1350, wurde Gips in Sperenberg gebrochen und der Bruchbetrieb unter dem Großen Kurfürsten weiter ausgedehnt. Die unter dem ersten Preußenkönig entfaltete Pracht stellte erhebliche Anforderungen an das zu Stuck verarbeitete Gestein, wie auch in späteren Zeiten die Nachfrage derartig stieg, daß man in Berlin und in Königswusterhausen Gipsmagazine anlegte. Neben dem vom Fiskus betriebenen Bruch bestanden zahlreiche kleine Betriebe, die um 1900 von den Berliner Gipswerken L. Mundt vorm. H. Kühne vereinigt und nun großzügig zur Nutzung und Verwertung ausgebaut wurden. Seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als der Preußische Staat ein 1271 Meter tiefes Bohrloch stoßen ließ, quillt eine 3prozentige Sole aus dem Erdinnern, die in den Krummen See floß. Hierdurch versalzte dieser vollständig, so daß alle Fische einschließlich der Aale abwanderten. Durch die Tieferlegung der Bruchsohle wurde eine Senkung des Grundwasserspiegels herbeigeführt, die die Anlegung eines besonderen Wasserwerkes erforderlich machte. Im Herbst 1924 mußte jedoch der Tiefbau aufgegeben werden, der nun mit seinem grünlich erscheinenden Wasser einem Gebirgssee gleicht, aus dem die 10 bis 20 Meter hohen Felswände aufragen. Seit Oktober 1926 ist der Betrieb eingestellt und die Fabrik stillgelegt. - Die 1346 erwähnte Kirche ging jedenfalls in den Wirren des Großen Krieges ein~an deren Stelle wurde um 1668 eine neue aus Fachwerk erbaut. Die jetzige stammt aus der Zeit Friedrichs des Großen, der sie 1752/53 auf eigene Kosten errichten ließ. Des Tages soll noch gedacht werden, an dem Major v. Hellwig mit seinen tapferen Jägern und Husaren am 25. August 1813 die französische Nachhut schlug und sie der sächsischen Grenze zudrängte~ein mächtiger Findlingsblock erinnert an dieses Gefecht im Dorfe. Und ein Name darf nicht unerwähnt bleiben, der mit Sperenberg in enger Berührung steht: Bartholomäus Krüger. Hier geboren, später Stadtschreiber und Organist in Trebbin, verfaßte er das Drama "Vom Anfang und Ende der Welt" und das Spiel von den bäuerlichen Richtern~mit "Hans Klauert" aber, dem märkischen Eulenspiegel, brachte er die Lacher auf seine Seite. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 733 männlich, 697 weiblich, zusammen 1430 Personen. - Anbaufläche: 784 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Eisenbahnstation: Strecke Zossen-Kummersdorf-Jüterbog. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Sperenberg (Kr. Teltow).


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CompGen - Verein für Computergenealogie
Diese Seite nutzt Daten des Genealogischen Ortsverzeichnisses GOV des Vereins für Computergenealogie e. V. mit Stand vom 19.11.2020
Im genealogischen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie finden sich zu diesem Ort zusätzlich folgende Informationen:
GOV KennungSPEERGJO62QD
Latitude °N52.13165
Longitude °O13.374845714286
TypLandgemeinde, Gemeinde
Postleitzahlen
Postleitzahl von bis
15838 1.7.1993  
O1631   30.6.1993
Einwohner
Jahr Einwohnerzahl Quelle
1201 Quelle anzeigen
1583 Quelle anzeigen
1875 862 Quelle anzeigen
1890 1092 Quelle anzeigen
1925 1429 Quelle anzeigen
1933 1599 Quelle anzeigen
1939 2035 Quelle anzeigen
1946 2180 Quelle anzeigen
1993 1826 Quelle anzeigen
1994 1829 Quelle anzeigen
1995 1805 Quelle anzeigen
1996 1783 Quelle anzeigen
1997 1775 Quelle anzeigen
1998 1715 Quelle anzeigen
1999 1705 Quelle anzeigen
2000 1692 Quelle anzeigen
2001 1655 Quelle anzeigen
Untergeordnete Objekte
NameGOVTyp
Kirchhof SperenbergKIRERGJO62QDFriedhof
SperenbergSPEER1JO62QD Ortsteil, Dorf
Friedhof SperenbergFRIERGJO62QDFriedhof
Mönnighausen, MönninghausenMONSENJO62QCWohnplatz
FernneuendorfFEROR1JO62QC Wohnplatz, Ortsteil, Dorf
übergeordnete Objekte
NamevonbisTyp
Am Mellensee1.6.199231.1.2002Amt (kreisähnlich)
Zossen25.7.19525.12.1993Landkreis
Sperenberg2.12.18952.12.1895Amtsbezirk
Teltow-Fläming6.12.199331.1.2002Landkreis
Zossen31.12.199231.12.1992Standesamt
Zossen2.12.18952.12.1895Amtsgericht
Teltow 24.7.1952 Kreis, Landkreis
Sperenberg1.10.1874 Standesamt

Friedhöfe im Ort
NameGov KennungTeil von
Kirchhof SperenbergKIRERGJO62QDSperenberg
Friedhof SperenbergFRIERGJO62QDSperenberg
Friedhof FernneuendorfFRIORFJO62QCFernneuendorf

Kirchen im Ort
NameGov KennungTeil von
Sperenbergobject_167255