Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Wie Wendischwilmersdorf, Nunsdorf und Dergischow liegt auch Schünow am Südrande einer aus Wiesenniederungen sich erhebenden Insel, deren Hauptort Glienicke bei Zossen ist~und zwar haben die Gründer des Ortes den Rand einer scharf einschneidenden Bucht zur Anlage des Dorfes ausgewählt, um auf diese Art Wiesen und Äcker vorteilhafter und leichter ausnutzen zu können. Auch eine geographische Eigenart weist die Umgebung Schünows auf~eine sogenannte Talwasserscheide. Die Wiesen östlich des Gadsdorfer Weges führen ihre überschüssigen Wasser der Notte, die westlich gelegenen der Nuthe zu. Wann "Schime" gegründet worden ist, wissen wir nicht. Um 1490 war es in kirchlicher Hinsicht dem Bistum Meißen unterstellt und gehörte zum Ländchen Zossen, war also den v. Torgau untertan. Mit dem Übergang Zossens an die Brandenburger Kurfürsten gelangte auch "Schime" in märkisches Machtbereich. 40 Hufen umfaßte die Feldmark, die von einem Schulzen und 10 Hüfnern bestellt wurden~sie gaben Zins und Zehnt denen von Otterstedt auf Dahlewitz. Diese Verpflichtung befreite die Einwohner nicht von den dem Amte zu leistenden Diensten. Wie größtenteils im Teltow, gingen während des Dreißigjährigen Krieges fast alle Höfe ein~nur 3 Bauern hatten sich behaupten können. Aus der "Fremdde" waren dagegen schon 1652 verschiedene Bauern und Kossäten zugezogen, die die wüsten Hofstellen neu besetzten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts werden als ansässig 105 Bewohner auf 21 Feuerstellen gemeldet. Diese Zahlen müssen wir uns auch vergegenwärtigen, wenn der schweren Tage vor und nach der Schlacht von Großbeeren am 23. August 1813 gedacht wird, in denen auch Schünow zu leiden hatte, wenn es auch nicht an einer der direkten Heeresstraßen lag. Auf die Zeit der friedlichen Entwicklung Preußens nach den drei Schlesischen Kriegen unter Friedrich II. weist die schlichte Kirche hin~sie stammt aus dem Jahre 1765. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 156 männlich, 134 weiblich, zusammen 290 Personen. - Anbaufläche: 814 Hektar. - (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Zossen, Vorortstrecke Berlin - Zossen - Wünsdorf. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Zossen. |