Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Wie die meisten Dörfer "up dem Teltow", wird auch "Sconenvelde" erstmalig im Landbuch Kaiser Karls IV. urkundlich erwähnt. Es gehörte um das Jahr 1375 einem Ritter Heinrich v. Selchow, wenigstens waren ihm die Bauern zum größten Teile abgabepflichtig, doch bezogen auch die Cöllner Bürger Glase und Honow Anteile aus Pacht, Zins und Bede. Um 1450 machten sich die Musolfs ansässig, ein damals verbreitetes Vasallengeschlecht, das um 1481 noch genannt wird, dann aber aus Schönefeld verschwindet~die Honows dagegen behaupteten sich auch fernerhin. Enge Beziehungen bildeten sich on 1466 ab zwischen dem Dorf und dem Cöllner Domstift heraus, das mehrere Einkünfte in Schönefeld besaß und bis in die 1870er Jahre behielt. Die bürgerlichen Güter gingen im 16. Jahrhundert in andere Hände über, und auch der Amtshauptmann Flanß zu Cöpenick nannte einen mit abgabefreiem Hufenland ausgestatteten Hof sein Eigen. Neue Wandelungen brachten die Wirren des Dreißigjährigen Krieges, in dem die Zahl der Bauerneigen stark zusammenschmolz~nur 2 ortsgebürtige Hüfner konnten sich halten. Der ehemals Flanßsche Besitz ging an die v. List über, von denen es 1677 der Große Kurfürst mit einem v. Bardelebenschen Anteil, früher den Patriziern Mittelstraß gehörig, erwarb und ihn dem Amte Cöpenick unterstellte. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts bildete man aus den verschiedenen Besitzteilen eine Meierei, die zur Zeit König Friedrich Wilhelms I. zu seiner Herrschaft Wusterhausen geschlagen wurde. Diese kleine Schönefelder Domäne ging zur Zeit der französischen Invasion vor den Befreiungskriegen in Privatbesitz über und wurde 1882 von der kreisbekannten Familie Wrede erworben. Die Kirche, die im Laufe der Jahrhunderte vielfach erneuert wurde, mußte in den Jahren 1904/05 einem Neubau weichen, den unser verstorbener Meister Schwechten unter Benutzung der erhaltenen Grundmauern schuf. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 211 männlich, 222 weiblich, zusammen 433 Personen. - Anbaufläche: 626 Hektar. - (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Eisenbahnstation: Kleinbahnstrecke Neukölln-Mittenwalde. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Grünau b. Berlin - Gutsbezirk Schönefeld. Einwohnerzahl: 55 männlich, 63 weiblich, zusammen 123 Personen. - Anbaufläche: 336 Hektar. |