Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben:
Wenn die Gemarkung auch schon zur Bronzezeit besiedelt gewesen ist, was Urnenfunde auf dem Mühlen-Berge und zahlreiche Scherbenfunde aus gleichaltrigen Siedelungen auf den westlichen Teilen der Feldmark beweisen, so gehört das Dorf ohne Zweifel zu den deutschen Neugründungen des 13. Jahrhunderts. Die erste Erwähnung finden wir im Landbuche Kaiser Karl IV. vom Jahre 1375, woraus ersichtlich ist, daß zu der Zeit die Herren v. d. Liepe Einkünfte und das Patronat in Blankenfelde besaßen, die Gerichtsbarkeit ausübten und ihnen die Bauern Spanndienst zu leisten hatten. Außer den Liepes besaßen um 1450 die v. Röbel und die v. Milow Besitzungen~letztere gelangten später - 1484 - an Kurt v. Schlabrendorf. 1624 ist Kammerherr v. d. Liepe alleiniger Inhaber des Rittergutes, zu dem 19 Hufen Land gehörten. Ansässig waren außer dem Pachtschäfer, Hirten und Laufschmied 11 Hüfner und 8 Kossäten, deren Zahl durch die Wirren des Großen Krieges aber derartig zusammenschmolz, daß der Landreiter, als er im Auftrage des Kurfürsten 1652 seine Erhebungen anstellte, von 19 Hofwirten nur noch 3 Kossäten vorfand, die "allhie bürtig" waren. Blankenfelde erholte sich von den Verwüstungen verhältnismäßig schnell, denn 1671 nennt eine amtliche Nachweisung wieder 10 Bauern, 8 Kossäten, 1 Müller und 1 Schäfer als Bewohner, was sicher mit den günstigen Bodenverhältnissen im Zusammenhange steht. Der letzte Besitzer aus dem Geschlecht v. d. Liepe war der 1795 verstorbene Landrat Alexander Gustav. Später hatte es Kammerherr v. Eckardstein inne, 1824 erwarb es Graf v. Höseler, dann Kommerzienrat v. Schäffer-Voit und gelangte dann durch Erbgang an den Grafen v. Wartensleben. Die schlichte Feldsteinkirche reicht in die Zeit der Gründung des Dorfes zurück und enthält mancherlei Erinnerungen an frühere Gutsbesitzer und Patrone. Auf der Dorfaue mahnt ein einfaches Denkmal an den 23. August 1813~an den Tag, an dem General Tauentzien dem französischen 4. Armeekorps unter Bertrand die Stirne bot. Kleinere Angriffe wurden von unseren Truppen abgewiesen, ein durchgreifender Vorstoß de Franzosen unterblieb, und als die Würfel beim nahen Großbeeren gefallen waren, mußte Bertrand die Seien über Jühnsdorf, Glienick, Saalow, Sperenberg in Eilmärschen zurückführen, um nicht von den erbitterten Preußen vollständig aufgerieben zu werden. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 295 männlich, 320 weiblich, zusammen 615 Personen. - Anbaufläche: 476 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Dahlewitz, Vorortstrecke Berlin (Potsd. Ringbhf.)-Zossen-Wünsdorf. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Mahlow (Bez. Potsdam).- Gutsbezirk Blankenfelde. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 73 männlich, 71 weiblich, zusammen 144 Personen. - Anbaufläche: 766 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil).
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