Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Von alten hochragenden Bäumen beschattet, von hellblättrigen Weiden umstanden, erhebt sich aus der weiten Nutheniederung ein fast kreisförmiger Wall. Zwischen Gesträuch, Gras und Kraut entdeckt der aufmerksame Wanderer zahlreiche Mörtel-, Stein- und Ziegelbrocken, die dem Wissenden viel verraten. Es ist der Ort, an dem einst das "feste Sloss czu Buten" - die Burg Beuthen - stand und den Uebergang von der Zauche zum Teltow deckte. Im Schutze dieses Schlosses werden sich gar bald nach ihrer Erbauung Hörige oder Burgmannen niedergelassen und so zum Entstehen des Dorfes Kleinbeuthen Veranlassung gegeben haben. Vielleicht sind es auch deutsche Bauern gewesen, die im Bereich dieser Grenzfeste neue Lebensmöglichkeit fanden. Als erste Besitzer lernen wir 1367 die v. Gröben kennen, denen die v. Ziesar - v. Zeyeser genannt - folgten~dann faßten die Quitzows festen Fuß auf dem Schlosse. Ein Teil des märkischen Adels, der, stolz auf seine Unabhängigkeit, in dem Burggrafen von Nürnberg nur einen neuen Jobst von Mähren sah, der das Land auspreßte und die Einkünfte verschacherte, schloß sich unter Dietrich und Konrad v. Quitzow zusammen, um dem Zollern die Stirn zu bieten. Sie wähnten ihre Schlösser fest genug, um erfolgreichen Widerstand leisten zu können. Doch vergeblich war das Bemühen. Am 25. Februar 1414, als die "große Büchse" auch in die Mauern der Burg Beuthen Bresche legte, war es aus mit der einstigen Herrlichkeit. Der aufsässige Adel huldigte dem neuen Landesherrn, und der einst so feste Rittersitz an der Nuthe hatte - auch in militärischer Hinsicht - seine Bedeutung verloren. 1416 ist das Schloß mit allen Gerechtsamen im Besitz derer v. Schlabrendorf, dann finden wir die v. Götze ansässig, von denen es 1597 Friedrich v. Goertzke erwarb. Zu welcher Unscheinbarkei die dörfliche Siedlung nach dem Niedergange der Burg herabsank, ergibt sich aus verschiedenen Berichten~es ging soweit, daß 1774 überhaupt kein Einwohner mehr im Dorfe war. Dies zu einer Zeit, wo andernorts schon seit über hundert Jahren Neuansiedlngen erfolgten. Erst später, als Friedrich der Große seine Kolonisationspolitik energisch durchführte, siedelte die Gutsherrschaft auch hier 10 Büdner in Zweifamilienhäusern an. Bis 1782 besaßen die Schlabrendorfs-Siethen außer der Mühle noch bestimmte Gerechtsame am Schlosse, die nun auch auf die Familie v. Goertzke übergingen. Von der alten Burg bestanden noch bis zum Jahre 1813 einige Ruinen, die dann, als der französische Vormarsch auf Berlin in die Wege geleitet wurde, einer Schanze weichen mußten. Das Kriegsgewitter zog andere Bahnen, die Verteidigungsstellung bliebunbenutzt~es war das Ende vom "festen Sloss czu Buten". Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 37 männlich, 90 weiblich, zusammen 67 Personen. - Anbaufläche: 31 Hektar. - Nächste Eisenbahnstation: Thyrow, Fernstrecke Berlin (Anh. Bhf.)-Luckenwalde-Jüterbog. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Thyrow (Kr. Teltow). |