Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Viel früher als manche andere Teltowdörfer tritt Mahlow - dessen slawischer Name unverkennbar ist und vielleicht auf die Besitzung eines Klein deutet - in das Licht der Geschichte. 1287 wird bezeugt, daß Jakob v. Vorlant (Fahrland) und seine Tochter den Spandauer Nonnen 2 Hufen Landes in Mahlow übereignen. Das karolinische Landbuch - 1375 - macht uns näher mit den Besitzverhältnissen unseres Dorfes bekannt. Es umfaßte 53 Hufen - je 50 bis 60 Morgen groß - von denen verschiedene Berlin-Cöllner Patrizier und andere Zinsen und Hebungen zu fordern hatten, die vorher die v. Liepe, v. Aschersleben und v. Schlieben bezogen, auch selbst noch zum Teil besaßen. 1413 wird ein Klaus Paul - jedenfalls ein zollernscher Vasall -, 1427 Hans Hebicher und 1440 Ulric Zeuschel, der Küchenmeister und "Finanzminister" Kurfürst Friedrich II., als Inhaber der Herrenrechte genannt, die später auf Zeuschels Erben übergingen. Um 1590 finden wir die v. Flans-Großmachnow ortsbegütert, die aber ihren Besitz zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges - in dem in Mahlow 7 Bauernhöfe und sämtliche Kossätengrundstücke wüst wurden - in zwei Teilen an den Grafen Lynar und an v. Burgsdorf-Großmachnow veräußerten. 1725 gelang es Friedrich Wilhelm I. das Dorf zu erwerben. Er hegte zu der Zeit den Plan, zwischen Potsdam und Königswusterhausen allen Grundbesitz aufzukaufen, um geeignetes Gelände für ausgedehnte Hetzjagden zu erhalten~das Vorhaben mußte er aber aufgeben, weil sich das Lilo-Bruch bei Großbeeren als hinderlich erwies. Bis über die Regierungszeit Friedrich des Großen hinaus blieb Mahlow Eigentum der Krone~die Verwaltung des inzwischen errichteten Vorwerkes erfolgte vom Amt Cöpenick aus. 1792 erwarb Oberamtmann Müller die Erbpacht des Gutes, und später die Familien Degener, Baudouin, Koblank und Richter. Die Kirche, in ihrem Kern ein mittelalterlicher Feldsteinbau, hat in der Zeit des alten Fritz manche Veränderung erfahren und ist bei der damaligen Renovierung vollständig überputzt worden. Als Jahr gibt die Wetterfahne 1757 an, und der über der Kanzel angebrachte Namenszug FR deutet auf den hohen Schenker hin. Das alte Kirchhofsportal aus Ziegeln im sogenannten Klosterformat gehört zu den stimmungsvollsten Punkten des Dorfes, wie auch die Umgebung Mahlows immer neue Siedeler anlockt, wodurch schon verschiedene neue Kolonien entstanden sind. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 640 männlich, 654 weiblich, zusammen 1294 Personen. - Anbaufläche: 819 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Eisenbahnstation: Trebbin, Vorortstrecke Berlin (Potsd. Ringbhf.)-Zossen-Wünsdorf. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Mahlow (Bez. Potsdam). |