Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Urnenfunde auf dem Zwerg-Berge und auf benachbarten Höhen bezeugen, daß die Feldmark in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt gewesen sein muß. Der Name jener Höhe im Nordwesten des Dorfes steht mit diesen Funden im engsten Zusammenhange, denn nach dem Volksglauben wohnten die kleinen Märchengestalten in diesen "Töpfen". Da Lüdersdorf am 25. September 1893 fast vollständig niederbrannte, aber in der alten Grundform wieder aufgebaut wurde, hat sich nur der Lageplan erhalten~ein Rundling von seltener Größe. Der Ort, dessen Bezeichnung mit dem Namen eines um die Gründung verdienten Mannes Lothar - Koseform Lüder - zusammenhängen dürfte, gehöre im Mittelalter zur Herrschaft Zossen, die den Herren v. Torgau unterstand. 1490, als dieses böhmische Vasallenland in brandenburgischen Besitz gelangte und fortan zum Amte Zossen gehörte, wurden die von Glaubitz und Glechow mit Einkünften aus "Lüderstorp" belehnt. 1545 nennt eine Nachweisung neben dem Schulzen 19 Bauern und 1 Kossäten als ansässig, die dem Amtshauptmann Dienste zu leisten und ihm Pacht und Zinsen zu zahlen hatten. Den Großen Krieg überdauerten wenige~der Landreiter meldet nur 4 Hüfner als "allhier bürtig", während 6 aus benachbarten Orten und der Schulze Lentze, ein ehemaliger Cornet, aus Berlin zugezogen waren. Das mit der Nutheniederung in Verbindung stehende Große Luch ließ Friedrich der Große entwässern, wodurch ausgedehnte Teile der Wiesennutzung zugeführt wurden. Eine eigene Kirche, die die Lüdersdorfer damals von ihm erbaten, erhielten sie aber nicht, und so ist das Dorf noch heute nach Christinendorf eingepfarrt. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 226 männlich, 229 weiblich, zusammen 455 Personen. - Anbaufläche: 1153 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Trebbin, Fernstrecke Berlin (Anh. Bhf.)-Luckenwalde-Jüterbog. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Trebbin (Kr. Teltow). |