Ortsverzeichnis

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Angaben zum Ort
GOV IDKLENOWJO62OK
Name
TypGemeinde

Andere Bezeichnungen des Ortes
NameSpracheVonBis
Klein Machnowdeutsch
Kleinmachnowdeutsch

aufgenommen am: 24.04.2012
© Schwarzlose, Gerd
aufgenommen am: 30.05.2011
© Schwarzlose, Gerd

Für diesen Ort wurden folgende Beschreibungen gefunden.

Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben:
In der Nähe des Busch-Grabens - der Grenze Groß-Berlins - sind wiederholt bearbeitete Feuersteinsplitter und Gefäßscherben gefunden worden, die die Anwesenheit von Menschen vor über drei Jahrtausenden beweisen. Noch älter dürfte der aus einer Hirschstange gefertigte "Kommandostab" sein, der beim Bau des Teltowkanals ans Tageslicht kam und gravierte oder eingeritzte Zeichnungen trägt, deren Bedeutung jedoch nicht feststeht. Bis zum Jahre 1375 schweigt die Geschichte über das Dörfchen, das sicher zur Zeit der askanischen Kolonisation im 13. Jahrhundert - vielleicht an Stelle einer slawischen Siedelung - angelegt und mit 34 Hufen ausgestattet wurde. Möglich ist sogar, daß sich an dem Platze des alten Schlosses schon eine wendische Verteidigungsanlage befunden hat, die eine Paßstelle durch das dort sehr schmale Sumpfgebiet der Bäke deckte, und wo dann in früher Zeit deutschen Vordringens ein Rittersitz entstand, in dessen Schutz eine dörfliche Siedelung lag. Als "Parva Machenow" erstmalig genannt wird, gehörte es denen v. Quast und v. Löwenberg~erstere wurden Ende des 14. Jahrhunderts Alleinbesitzer der beiden Gutsanteile, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts an die altadelige Familie v. Hake übergingen, die bis auf den heutigen Tag hier ansässig blieb. Es ist dies der einzige Fall im Kreise Teltow, daß ein Geschlecht durch alle Wirrnisse der Zeit so fest zur angestammten Scholle gehalten hat. Die Historie kennt manche Namen aus dieser Familie, deren Träger treu zum Vaterlande gestanden haben, wenn es galt, große Taten für das Wohl des Ganzen zu vollbringen. Wenn auch "Machenow uffm Sande" - wie es der Landreiter im Jahre 1652 nennt - nicht übermäßig mit gutem Boden gesegnet war, die Wirren des Dreißigjährigen Krieges die Aecker verwüstet hatten, spätere Kriegsläufte Not und Sorgen brachten: die Hakes hielten durch! Die Wassermühle, der alte Rittersitz an der Straße, das von Gilly erbaute Herrenhaus am Rande des malerischen Parkes, die um die Wende des 15. Jahrhunderts erbaute Backsteinkirche mit den schönen Sterngewölben im Innern und der welschen Haube auf dem Dache des wuchtigen Turmes - sie alle sind eng mit der Geschichte der Herrschaft und mit den Geschicken des Dorfes verknüpft. Alte Erinnerungen und Sagen schlingen sich um ihre Mauern, weisen auf das Sühnekreuz am Straßeneck und zerflattern in den mächtigen Kastanienbäumen am Wege. Wenn auch der Bau des Teltowkanals, neu entstandene Landhaussiedelungen und das Verschwinden mancher alten rohrgedeckten Kate im Dorfe viel von der Romantik genommen hat, so bleibt uns doch die Erinnerung am Alten - und die Freude am Aufstieg einer neuen Zeit. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 447 männlich, 463 weiblich, zusammen 900 Personen. - Anbaufläche: 1170 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Zehlendorf, Vorortstrecke Berlin (Wannseebahn)-Wannsee-Potsdam. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Teltow.



Adressbücher zum Ort
TitelJahrAnzahl Einträge
Adressbuch der Gemeinde Zehlendorf191339

TitelLaufzeitAncestryArchionFamilysearchELABBLHADDigBib
Gesamtkirchenbuch1644-1733
Gesamtkirchenbuch1734-1776
Gesamtkirchenbuch1816-1876
Gesamtkirchenbuch1803-1908
Gesamtkirchenbuch1877-1940
Kirchenbücher Taufen1941-1954 r
Kirchenbücher Trauungen1941-1980 r
Kirchenbücher Bestattungen1933-1959