Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Um das Jahr 1375, als Kaiser Karl IV. sein berühmtes Landbuch aufstellen ließ, umfaßte die Gemarkung des Dorfes 42 Hufen, von denen der Pfarrer 3 und der Schulze 5 freie besaß~letzterer war dafür verpflichtet, dem Landesherrn im Bedarfsfalle ein Lehnspferd zu stellen, oder mußte 240 Silberpfennige zahlen. Die Einkünfte, Zinsen, Bede, Dienste und was sonst noch an Gerechtsamen, Steuern und dergleichen ursprünglich in die Tasche des Markgrafen floß, war längst verpfändet worden. In der genannten Zeit bezogen die Gelder und Naturalleistungen ein Berliner Bürger namens Lietzen, der Ritter Heinrich v. Reichenbach und Richard v. Dame. Zur Zeit der ersten Zollern finden wir die Familie v. Hake im Besitz der Einkünfte, die später das ganze Dorf erwarb. Danach faßte die im Teltow altbekannte Familie v. Beer hier ebenfalls festen Fuß und kaufte 1645 den Ort mit allen Gerechtsamen für 6600 Taler. Um diese Zeit wird es in Kiekebusch trübe ausgesehen haben, denn der Dreißigjährige Krieg hatte unter den Bewohnern und ihrem Eigen furchtbar gewütet~nur 3 Bauern waren auf ihren Höfen geblieben. Major v. Beeren veräußerte 1727 das Dorf für 20000 Taler an König Friedrich Wilhelm I., der es seiner Lieblingsherrschaft Königswusterhausen zufügte und es dem Amte Rotzis unterstellte. Später als Kronfideikommißgut anerkannt, verblieb der Ort bis zum Jahre 1850 der Amtsgerichtsbarkeit. - Wenn wir auch über die älteste Geschichte des im lieblichen Gelände zwischen Wiesen und sanftgewellten Höhen gelegenen Dorfes keine besonderen Nachrichten besitzen, so spricht doch der Namen schon für eine deutsche Gründung. Die Kirche, deren Umfassungsmauern aus dem Mittelalter stammen, besitzt ein ehrwürdiges Kunstwerk in seinem sandsteinernen Taufstein, der vielleicht aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts stammt und mit zu den ältesten des Kreises Teltow gehört~einige Grabtafeln halten das Erinnern an frühere Besitzer des Gutes wach. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 68 männlich, 91 weiblich, zusammen 159 Personen. - Anbaufläche: 225 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Zeuthen, Vorortstrecke Berlin (Görl. Bhf.)-Königswusterhausen. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Waltersdorf (Kr. Teltow). |