Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Hart an der Ostgrenze des Kreises gelegen, am langgestreckten Dolgen-See, dort, wo die Dahme diesen heimtückischen Gesellen verläßt, um weiter nordwärts zu fließen, finden wir den verkehrsarmen Ort "Guse", wie er in seiner ältesten bekannten Schreibweise heißt. Zum Schenkenländchen gehörte das Dörfchen und ist eng mit dessen Geschichte verbunden. Wer es gründete, wann es entstand, wird nicht mehr in Erfahrung zu bringen sein, doch die Landsberger Schenken auf der Wasserburg Teupitz waren die Besitzer. In engere Fühlung mit der Mark Brandenburg kam es, als die Teupitzer Herren um die Mitte des 15. Jahrhunderts in die Lehnsgewalt des Zollernkurfürsten Friedrich II. gelangten. 1624 führt das Schoßregister 13 Hufen an, die vom Schulzen und 12 Bauern bestellt werden~außerdem waren 4 Kossäten und 1 Hirt ansässig. Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges überlebten nur 2 Bauern - Haße und Kersten -~2 andere stammten von auswärts, die übrigen Gehöfte lagen wüst. Dank dem Bestreben des Großen Kurfürsten, die Wüsteneien der Wirtschaft wieder zuzuführen, finden sich zwanzig Jahre später die Höfe wieder voll besetzt. Um 1700 war ein v. Oppen Besitzer des Dorfes, von dem es der Soldatenkönig und eifrigste Jäger unter den Hohenzollern, Friedrich Wilhelm I., zwecks Vergrößerung seiner Herrschaft Wusterhausen erwarb. Die drückende Not des Preußischen Staates während der Franzosenzeit erforderte die Auflösung der Herrschaft und führte zur Veräußerung großer Teile. Abgaben und Dienste der bis dahin hörigen Bewohner wurden in Geldabgaben umgewandelt, die dem Hausfideikommiß zustanden. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 240 männlich, 232 weiblich, zusammen 472 Personen. - Anbaufläche: 1021 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Großbesten Fernstrecke Berlin (Görl. Bhf.)-Halbe-Kottbus. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Gräbendorf (Kr. Teltow). |