Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: In sagengrauer Vorzeit sollen die Riesen der Müggelberge mit denen auf dem Teltow wohnenden in Streit geraten sein und sich mit mächtigen Feldsteinen beworfen haben~einer davon ist erhalten und liegt neben dem Schulhause am Straßenrande. Als er vor einigen Jahren aus dem nahen Garten dorthin geschafft wurde, fand man in seiner nächsten Umgebung steinzeitliche Geräte und Gefäße, die vielleicht ein Alter von fünf Jahrtausenden aufweisen. 1375 ist "Magna Cziten" erstmalig genannt. Die früheren Ansprüche der Landesherren waren zu der Zeit längst - pfandweise - in andere Hände übergegangen, und zwar an verschiedene Berliner Bürger und an den markgräflichen Vasallen Verchter Wikhusen. Diese Familie bildete in der Folgezeit aus einer Anzahl Freihufen heraus einen Gutsbesitz, den sie bis 1520 innehatte, der dann im Erbgange auf Achim v. Bardeleben überging. Später traten die v. Pfuel und v. Streithorst als Herren des Dorfes auf. 1652, als der Landreiter seine Nachrichten über die Einwohnerzahl sammelte, gab es 6 wüste Bauernhöfe~15 Bauern- und Kossätenfamilien hatten den Dreißigjährigen Krieg überdauert oder waren als Kolonisten zugezogen. Um diese Zeit setzte sich die Familie v. Flanß in den Besitz des Gutes und behielt es bis zum Jahre 1780. Dann finden wir die v. Lützow, die Grafen v. Brühl, v. Quast, Graf v. Bohlen als Gutsherren verzeichnet. Nach der Erhebung Preußens zogen bürgerliche Familien ein~der Berliner Kaufmann Braumüller, dann Moser im Jahre 1838, später der Großdestillateur Gilka. Große Teile der Gemarkung werden seit einigen Jahrzehnten als Rieselfelder genutzt, die mit ihren schachbrettartigen Einteilungen die neuere Zeit kennzeichnen. Die Nähe Berlins hat übrigens in den letzten Jahren ausgedehnte Kolonien entstehen lassen, die als Vorposten gegen die immer weiter sich reckende Ueber-Großstadt angesehen werden können. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 416 männlich, 453 weiblich, zusammen 869 Personen. - Anbaufläche: 780 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Lichtenrade, Vorortstrecke Berlin (Potsd. Ringbhf.)-Zossen-Wünsdorf. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Lichtenrade bei Berlin (Kr. Teltow). - Gutsbezirk Großziethen. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 42 männlich, 41 weiblich, zusammen 83 Personen. - Anbaufläche: 338 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). |