Im Kreisadreßbuch Prenzlau 1925 steht zum Ort geschrieben
Die Stadt Brüssow soll im Jahre 1190 angelegt worden sein. Als ältere Bezeichnung für "Brüssow" werden die Namen wie folgt angegeben: Bruchzowe, Burchzow, Burissow, Brozzow, Brosse und Brossow, auch Brussow. Urkundlich wird Brüssow 1318 zuerst genannt. Brüssow gehört zu den kleinen, von den Wogen des lebhaften Verkehrs ganz abgeschlossenen Städten der Mark. Die Stadtkirche wurde 1600 erbaut und geweiht. (34 Meter Länge, 13 Meter Breite). Die Windfahne trägt die Jahrezahl 1705. Im Jahre 1818 soll der "alte" Kirchhof eröffnet worden sein, bis dahin wurden die Toten um die Kirche begraben. 1768 ist das neu erbaute Schul- und Küsterhaus aufgerichtet. Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Brüssow noch verschließbare gewölbte Tore. Das Torschreiberhaus am Berliner Tor war das jetzige, damals einstöckige Rathaus; das jetzige Armenhaus war das Schreiberhaus am Prenzlauer Tor. Der aus städtischen Mitteln beschaffte neue Begräbnisplatz wurde am 8. Juli 1855 eingeweiht. 1878-79 wurde die von Prenzlau nach Löcknitz über Brüssow führende Chaussee erbaut. Zugleich wurde Telephon- und Telegraphie-Leitung eingerichtet. Neben dem Amtsgericht wurde 1886-87 das Gefängnisgebäude errichtet. Im Monat November 1900 begannen die Erdarbeiten der Bahnstrecke Brüssow – Prenzlau. 1898 war die Bahnstrecke Löcknitz – Brüssow fertiggestellt und 1902 die Fortsetzung Brüssow – Prenzlau. Eine Zierde des Städtchens ist das Siechenhaus, das Raum für 32 Kranke bietet. Die Einwohnerzahl betrug nach der Volkszählung 1895 = 1503 Einwohner, 1900 = 1528 Einwohner, 1905 = 1441 Einwohner, 1925 = 1650 Einwohner. Im Jahre 1800 hatte Brüssow 774 Einwohner. Im Herbst 1904 wurde elektrische Beleuchtung hergestellt. Auch eine Volksbibliothek wurde gegründet. |