Ortschroniken



Zum ausgewählten Ort haben wir folgende Informationen in der Datenbank gefunden.

Chronologische Einträge
Datum / JahrEreignis
22.07.1377Erste schriftliche Erwähnung des Dorfes Laasow. In einem Tauschvertrag zwischen dem Pfarrer Hans Gubekow und dem Rittergutsbesitzer Walter von Köckritz, beide aus Altdöbern, erscheint u.a. ein Herr Merten, Pfarrer in Lahs (Laasow) als Vertragszeuge.
04.06.1462Mit dem Gubener Frieden kam die Herrschaft Cottbus zu Brandenburg aber unter böhmischer Lehnshoheit. In diesem Zusammenhang gelangten einige wenige Dörfer der Niederlausitz, darunter auch Laasow, zur Herrschaft Cottbus. Sie lagen nun als brandenburgische Exklaven in der ansonsten sächsischen Niederlausitz.
1494Wurde die Herrschaft Cottbus und damit auch Laasow der Neumark angegliedert.
um 1495Der Kirchensprengel Laasow (kathol.) gehört zum Erzpriesterstuhl Calau im Bistum Meißen. Bemerkenswert ist, dass die Kirche in Laasow mit einem Jahreseinkommen von 5 Mark Silber gleich hinter Calau (5 ½ Mark) an zweiter Stelle liegt. Damals waren noch die umliegenden Dörfer Wüstenhain, Brodtkowitz, Casel, Göritz, Gräbendorf, Laasdorf, Tornitz, Briesen und Ranzow in Laasow eingepfarrt.
1500Erste Erwähnung der Rittergutsbesitzer von Laasow. Im Jahre 1500 werden die 5 Brüder: Sivert, Christoph, Heinrich, Nikolaus und Otto von Czabeltitz, die sich unter den Mannen befinden, welche dem Churfürsten Joachim I. die Huldigung leisten, mit Laß (Laasow), Kalkwitz und Galen belehnt, wie es ihre Eltern mit allen Rechten besessen hatten. [Georg Schmidt, 1888, Die Familie von Zabeltitz]
1511In diesem Jahr findet sich der erste schriftliche Hinweis einer Schenke (Kretschem) im Dorf.
11.05.1569Der erste Lehrer, von dem wir etwas wissen ist Jonas Schonber aus Lieberose. Er wurde am 11. Mai 1569 als Wendischer Schulmeister in Los (Laasow), berufen durch Peter von Zabeltitz zu Los. Es ist die Zeit in der die Reformation in Laasow eingeführt wurde, oder kurz davor. Damals wurde noch vorwiegend Wendisch gesprochen.
1579Die erste evangelische Kirchenmatrikel stammt aus dem Jahr 1579.
1652Landesvisitationsprotokoll nach dem 30 jährigen Krieg: Rittergutsbesitzer Alexander Christof von Stutterheim gibt für sich und das Dorf Laasow einen entstanden Schaden von 400 Talern an.
03.09.1703Es brennen das Pfarrgebäude und die Schule vollständig ab. Ein Zwillingskind des Pfarrer Zillich kommt dabei ums Leben.
um 1710Brannte die hiesige Bockwindmühle vollständig ab.
02.12.1720Wurde der Kirchturm durch einen starken Sturm umgeworfen. Dabei sind die beiden größeren der drei Glocken zersprungen. Sie wurden im September 1725 vom Glockengießer Martin Heintze aus Leipzig in Spremberg neu gegossen.
im Juli 1734Wurde das Kirchendach erneuert sowie der Turm, diesmal als Dachreiter, neu gebaut. Er hatte noch kein Schieferdach sondern war zuerst mit Holzschindeln verkleidet. Es entstand der achtseitige Turm in der Bauart, wie er noch heute steht.
um 1800Versinkt der Gemeindebulle im Jagold (feuchte Wiese) im Schlamm und kann nicht mehr gerettet werden. Es werden Balken und Bretter über den Morast gelegt und so der Bulle an Ort und Stelle zerlegt.
1801Die Familie Tartz (Tarz) übernimmt die Dorfschmiede in Laasow.
nach 1800Entstehung der Splittersiedlung Knorraue, zuerst wohl mit drei Wohnhäusern. (Kallenbach, Botto, Martin Lazan)
1805-09Bratring (1805/09-1968) gibt für Dorf und Gut Laasow 6 1/3 Hufen mit 34 Feuerstellen und 238 Einwohnern an. Im Dorf gab es 1 Ganz-Bauern (Kirchbauer), 18 Kossäten, 9 Büdner, 3 Einlieger, 1 Schmiede und 1 Windmühle sowie 1 Förster über 500 Morgen Holz. (Statistisch topogr. Beschreibung der Mark Brandenburg)
von 1807-1815Gehörte der Kreis Cottbus und somit auch Laasow zu Kursachsen.
um 1813Vor dem Kampf bei Luckau gegen Napoleon kampierte eine russische Abteilung von Soldaten auf Wußna in Laasow.
1815Laasow wird im Wiener Frieden dem preußischen Kreis Calau zugeteilt
1816Ging Laasow an Heinrich Ludwig Graf zu Lynar auf Ogrosen über.
1839Fand die Separation zwischen der Bauerngemeinde und dem Gutsbezirk statt.
13.07.1842Wurde Laasow an Graf Ludwig (Louis) von Pourtalès, Präsident des Staatsrats von Neuenburg (Neuchâtel/Schweiz), verkauft . Dieser wurde 1814 in den preußischen Grafenstand erhoben. Nach seinem Tode im Jahre 1848 erhielt das Gut sein Sohn Graf Ludwig August von Pourtalès. Dieser übergab es noch zu Lebzeiten im Jahr 1855 seinem Sohn Graf Jaques Alfred von Pourtalès.
1844Hatte Laasow, ein Dorf nebst Kolonie 44 Wohngebäude und 312 Einwohner, 1 Windmühle und 1 Schäferei sowie dem Rittergut im Besitz des Präsidenten Grafen von Pourtalès.
1856Ließ Graf Pourtalès westlich vom Gutshof das neue Herrenhaus im Schweizer Stil sowie die Parkanlage errichten und nahm seinen Wohnsitz in Laasow. An der Stelle soll vorher ein altes, baufälliges Gutshaus gestanden haben. Vielleicht von der Familie von Muschwitz oder Schmettau errichtet.
1861Hatte das Dorf 46 Wohngebäude und 308 Einwohner.
1863Umfaßte das Rittergut 1806 Morgen, wovon 785 M Ackerland, 137 M Wiesen und Weiden und 505 M Forst waren.
1866Brach in Laasow die Cholera aus. Sie forderte in nur 4 Wochen 33 Opfer. Um die Menschen nicht unnötig zu beunruhigen, verzichtete man nun bei den Beerdigungen auf das Glockenläuten.
1889Nach dem Tode von Graf Jaques Alfred erbte 1889 dessen Sohn Graf Karl Alphons von Pourtalès, Leutnant der Garde-Landwehr-Kavallerie und Kammergerichtsrefendar, das Gut Laasow.
08.02.1894Gründung des Reiffeisen Darlehnskassen-Vereins mit 17 Genossen und den neun Orten der Parochie Laasow mit Missen. Aufsichtsrat: Graf v. Pourtales, Vorsitzender: Rittergutsbesitzer Dr. Flögel in Brodtkowitz, Rechner: Pfarrer Max Lindenberg
August / September 1898Erfolgte eine weitere Kirchen- und Turmreparatur. Es wurde Innen neu geweißt, der Turm mit englischem Schiefer durch den Dachdeckermeister A. Wächtler aus Calau gedeckt und Knopf und Fahne neu vergoldet.
1895Neubau Gasthaus Wagner , angeblich wurden eine Million Mauersteine verarbeitet.
30.4.1897Der Kriegerverein Laasow, mit Mitgliedern aus Tornitz, Briesen und Wüstenhain wird gegründet (Um 1900 hat er 55 Mitglieder.) Leitung: Rittergutsbesitzer und Hauptmann a. D. von Heynitz auf Wüstenhain.
28.03.1900Graf Carl Alphons von Pourtalès wird einstimmig zum Landrat des Kreises Calau gewählt.
Er übte sein Amt in den schwierigen Zeiten des 1. Weltkrieges bis zur Gründung der Republik, bis 1919 aus.
01.04.1901Einrichtung einer Postagentur beim Gastwirt Friedrich Wilhelm Wagner, wofür dieser ein jährliches Gehalt von 30,- Reichsmark bekam. Mindestens schon 3 Jahre zuvor gab es hier schon eine Posthilfsdienststelle.
1912Wurde die Dorfstraße von der Ogrosener Chaussee bis zur Bahnstation Eichow mit Pflastersteinen befestigt.
1920Im Frühsommer 1920 bekommt Laasow elektrischen Strom.
1928Zusammenlegung von Gemeindebezirk und Rittergutsbezirk zur Gemeinde Laasow und Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Laasow.
1933Im Sommer 1933 wurde das Spritzenhaus für die FFW-Laasow am Dorfanger gebaut.
1939Um 1939 Gründung des Kindergartens Erntekindergarten
1942Die beiden großen Bronze-Glocken aus dem Jahre 1725 werden im 2. Weltkrieg beschlagnahmt.
April 1945Einmarsch von Teilen der 1. Ukrainischen Front und friedliche Einnahme des Dorfes. Vorhandene Panzersperren wurden durch das beherzte Eingreifen von Paul Juhran nicht besetzt und die Gegenwehr abgeblasen.
um 1950Die Maul und Klauenseuche geht in Laasow um, alle Zufahrtsstraßen wurden überwacht, Fahrzeuge und Personen durch Seuchenmatten desinfiziert.
1957Zwei neue große Glocken aus Hartguß wurden 1957 durch die Glockenbaufirma Schilling in Apolda hergestellt. Da die kleinste noch erhaltene Bronzeglocke im Ton nicht mehr zum Geläut paßte, wurde sie an die Kirchengemeinde in Dissenchen (Cottbus) verkauft und 1958 durch eine Stahlglocke ersetzt.
21.03.1960Laasow ist jetzt vollgenossenschaftliches Dorf, Typ 1, Name: LPG Gemeinsamer Weg Laasow
01.08.1966Umwidmung der Schule in Laasow von der Zentralschule im Aufbau zur Polytechnischen Oberschule. Direktorin der Schule wurde Brigitte Tartz. Unterstellt war die Schule Laasow der Schule Missen. In Laasow wurde in den Klassen 1 bis 4 unterrichtet, in Missen erfolgte dann der weitere Unterricht bis zur 10. Klasse.
12.09.1970Großbrand einer Scheune auf dem Gutshof der LPG. Die Stasi verhört viele Leute aus dem Dorf. Es wird kein Schuldiger gefunden.
01.05.1974Nach Laasow werden die Dörfer Tornitz, Briesen und Wüstenhain eingemeindet.
1976Schließung der Schule (POS) in Laasow. Die Kinder gehen ab jetzt in Missen zur Schule.
1983Ein Bulle der LPG war in die Jauchegrube beim Kuhstall auf dem Gutshof gefallen. Mit dem Traktor wurde er an einem Seil an den Hörnern herausgezogen.
Sep 87Schließung des Gasthauses Wagner.
Von 1988 bis 1994Umfangreiche Restauration der gesamten Kirche. Leider mußten der südliche Fachwerkanbau und die Patronatslogen abgerissen werden.
1990Die Dorfstraße wird asphaltiert.
März 1991Schließung des Dorfkonsums.
1993Laasow kommt zum Landkreis Oberspreewald-Lausitz (OSL), Amt Vetschau.
26.10.2003Die Gemeinde Laasow verliert gegen den Willen der Bürger ihre Eigenständigkeit und wird zu einem Ortsteil der Stadt Vetschau. Der Protest durch eine Klage vor dem Verfassungsgericht wird durch angebliche Verfahrensfehler abgewiesen.
Sommer 2006Schließung des Kindergartens Zwergenhaus.
Grund: drastischer Rückgang der Geburten
14.09.2006Wird die damals höchste Windkraftanlage der Welt fertiggestellt. Die Nabenhöhe des SeeBA-Fachwerkturmes beträgt 160 Meter. Zusammen mit der Flügellänge von 45 Meter der neuen Fuhrländer 2,5 MW-Anlage ergibt dies eine Gesamthöhe von 205 Meter.
05.09.2018Der Gräbendorfer See wurde am Mittwoch als erster größerer Brandenburger See aus der Bergaufsicht frei gegeben. Ministerpräsident Dietmar Woidke nahm in Laasow an der Urkundenübergabe teil.
Juni 2019Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses in Laasow. Integriert ist ein neues Feuerwehrgerätehaus.