Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: "Jacinbrucke", dessen Geschichte sich im Dunkel der Frühzeit unserer Mark verliert, gehörte den Burgsassen auf Zossen, den Edlen v. Torgau, von denen ein Mitglied, Bernhard, das Dorf 1476 zusammen mit Fernneuendorf an Georg v. Schlieffen auf Baruth verkaufte. Gegen Wiederkauf lautete der Vertrag~war also mehr als eine Verpfändung und Hilfe aus einer augenblicklichen Geldverlegenheit anzusehen. Als vierzehn Jahre später das Land Zossen an den Markgrafen Johann von Brandenburg überging, kaufte Bernhard v. Torgau 1496 die beiden Orte zurück, um auf diese Art das ganze Gebiet in eine andere Hand kommen zu lassen. 1545 nennt eine Nachweisung des nunmehr kurfürstlichen Amtes Zossen neben dem Lehnschulzen 8 Hüfner und 8 Kossäten als Einwohner, die zu Spann- und Handdiensten verpflichtet waren~auch eine Wassermühle - die Funkenmühle - tritt hier erstmalig in Erscheinung. Im Dreißigjährigen Kriege hatte der Ort so gelitten, daß diese Zeit nur der Schulze Gürgen Schultze und der Kossäte Kluge überlebten, doch siedelten sich nach und nach neue Kolonisten an, so daß in einigen Jahren die alten Verhältnisse herrschten. Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts bildet das Dorf mit der Kolonie Funkenmühle einen geschlossenen Gemeindebezirk, während früher der Lehnschulze von Jachzenbrück und der Erbpächter in Funkenmühle die Schulzengeschäfte getrennt führten. Uebrigens gehörte die Mühle vor dem Dreißigjährigen Kriege dem Kurfürsten, der sie an verschiedene Beamte seiner Hofhaltung zu Lehen gab, wie auch das Gut Funkenmühle bis zum Jahre 1716 oft die Besitzer wechselte. Auf dem Grund und Boden des ehemaligen Amtsvorwerks ließ Friedrich Wilhelm II. 1787 sächsische Kolonisten ansetzen. - Ehe die Chaussee von Berlin über Zossen, Baruth und weiter nach Sachsen hinein im Jahre 1835 gebaut wurde, ging der Verkehr durch das jetzt so stille Dorf, dessen Einwohner durch Vorspanndienste manche gute Nebeneinnahme hatten. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 188 männlich, 231 weiblich, zusammen 419 Personen. - Anbaufläche: 1144 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Neuhof, Fernbahnstrecke Berlin (Anh. Bhf.)-Baruth-Dresden. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Neuhof (Kr. Teltow). |