Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben:
Brusendorf, das uns heute als sogenanntes Querstraßendorf erscheint und rechtwinklich an die alte Dresdener Poststraße stößt, ist sicher im 13. Jahrhundert von deutschen Kolonisten angelegt worden. Die Kirche, die nach dem Abbruch des vierschrötigen, wehrhaften Turmes nur ein bescheidenes Ansehen hat, stammt jedenfalls aus der Gründungsperiodes des Dorfes, was sich aus den Quaderblöcken des Feldsteinbaues schließen läßt. 1375 finden wir Brusendorf erstmalig urkundlich erwähnt~und zwar besaßen zu dieser Zeit zwei Berliner Patrizier - Rode und Flügge - Pächte und Nutzungen als Lehen. Nach dem Ableben des Henning Rode vergab Kurfürst Friedrich I. das Dorf an einen Günther Barut, doch übereignete 1429 der Sohn des Landesherrn, Markgraf Johann, die Besitzung für 350 Schock böhmische Groschen an die Ritter Otterstedt und Wilmersdorf. 1480 sind die Otterstedts Alleinbesitzer von "Brusendorpp". Schwer war die Zeit des Großen Krieges. Die Familie v. Otterstedt hatte das Gut noch inne, aber von den Bewohnern war nur ein Kossät übrig geblieben und die ausgedehnte Feldmark glich einer Wüstung. Zwanzig Jahre später - 1671 - zählte "Bruhzendorf" bereits wieder 10 Bauern und 7 Kossäten. In de Folgezeit, nachdem der letzte Besitzer aus dem Geschlecht derer v. Otterstedt 1785 in Konkurs geraten war, wechselten die Gutseigner wiederholt. Erst gehörte es dem Landrat v. d. Liepe, 1798 dem Hauptmann v. Preuß, 1800 dem Reichs-Freiherrn v. Peters, dann war Freiherr v. Grottbuß, von 1828 ab der Postkommissar Krohn, um 1856 Hachenberg und später Frau Badewitz Besitzer. An die Zeit, als die gelben Postwagen noch durch den Sand mahlten und er "Schwager" lustig ins Horn stieß, erinnert eine an der Chaussee beim Kilometerstein 5,6 stehende Postsäule. Neugebaut ist dieser Verkehrsweg erst im Jahre 1881, dann die Verbindung mit der Hauptstadt Sachsens hatte sich über Zossen und besonders über Potsdam und Treuenbrietzen neue Bahnen gesucht. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 99 männlich, 80 weiblich, zusammen 179 Personen. - Anbaufläche: 340 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Eisenbahnstation: Kleinbahnstrecke Neukölln-Mittenwalde. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Rangsdorf (Kreis Teltow). - Gutsbezirk Brusendorf. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 59 männlich, 62 weiblich, zusammen 121 Personen. Anbaufläche: 290 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil).
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