Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Unser Dorf, das im Mittelalter zum Bereich der Edelen v. Torgau auf Burg Zossen gehörte, zeichnet sich durch einen auffallend breiten, straßenartigen Anger aus, auf dessen südlichem Teil sich seit dem Jahre 1765 eine schlichte im Barockstil erbaute Kirche erhebt. Nach dem Aussterben des Rittergeschlechtes kam 1490 die Herrschaft Zossen an die Mark Brandenburg~mit ihr auch Nunsdorf. Nach einem Bericht des Amtes vom Jahre 1545 lag dieses Dorf auf der hohen oder deutschen Seite des ehemaligen Herrschaftsgebietes, hatte 40 Hufen, 14 Hüfner mit dem Lehnschulzen und 8 Kossäten. Die gutsherrlichen Rechte waren aber in 4 Teile zerfallen, in die sich das Amt Zossen, die v. Lietzen, Glaubitz und v. Otterstedt teilten. Die dem Amte unterstellten Hüfner mußten Spann- und Ackerdienste verrichten, die Kossäten Hand- und Fußdienste leisten und außerdem beim Bau von Dämmen behilflich sein. Den Dreißigjährigen Krieg überlebten 9 Bauern, wie der Landreiter im Jahre 1652 feststellte, doch die Kossäten waren alle den Nöten gewichen und ihre Höfe durch 6 neuhinzugezogene besetzt worden. Nach einer amtlichen Niederschrift von 1702 hatten der Oberstallmeister v. Schwerin, Hofrat Simonis und v. Wilmersdorf einige Gerechtsame in dem Amtsdorf, die der letztgenannten Familie noch bis um das Jahr 1800 zustanden. Schwer hatte das Dorf am 21. August 1813 zu leiden, als die aus 3 Kompagnien und das Hellwigsche Freikorps bestehende preußische Vorhut dem 12. französischen Korps den Uebergang über das Bruchgelände verwehren wollte. Sächsische Geschütze überschütteten die preußische Stellung mit Zwölfpfündern, so daß sich die kleine Schar der Verteidiger zurückziehen mußte. Nach den Befreiungskriegen, als das Amt Zossen veräußert wurde, löste sich auch das seit dem Mittelalter bestehende Untertanenverhältnis der Einwohner, die ihre Dienste durch Geldzahlungen ablösten. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 161 männlich, 163 weiblich, zusammen 324 Personen. - Anbaufläche: 857 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Fernstrecke Berlin (Anh. Bhf.)-Luckenwalde-Jüterbog. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Thyrow (Kr. Teltow). |