Im Adressbuch des Kreises Teltow des Jahres 1927 steht als Vorwort zu diesem Ort geschrieben: Das stattliche Dorf ist jedenfalls im 13. Jahrhundert bei der Besitzergreifung des Teltows durch askanische Kolonisten gegründet worden. Ob an der Stelle vorher eine slawische Ansiedlung bestanden hat, ist zweifelhaft, doch anzunehmen~dann hätten wir den "Kietz" als Wohnstätte der vertriebenen Wenden anzusehen. Ein in der Nähe gelegener Burgwall, doch jetzt beackert und ohne charakteristische Merkmale, bezeugt ebenfalls die vorgeschichtliche Besiedelung der Feldmark. Den Namen hat jedenfalls der Ort vom Rittergeschlecht der Gröben, die, wie urkundlich erwiesen, schon um 1284 in der Nuthegegend begütert waren. Zur Zeit Kaiser Karl IV. - 1375 - befand sich das Dorf im Besitz des auf Beuthen schloßgesessenen Heinrich v. Gröben~1416 ging es an die Familie von Schlabrendorf über. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort hart mitgenommen, so daß von ungefähr 12 Gehöften nur 7 bewohnbar blieben. Auch während des Siebenjährigen Krieges, Mitte Oktober 1760, hatten die Einwohner durch herumschweifende Oesterreicher schwer zu leiden~der Pfarrer gab allein den seinem Hause zugefügten Schaden auf 250 Taler an. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts verblieb Gröben der Familie v. Schlabrendorf untertänig, dann ging das Gut an Geheimrat Schmidt, Berlin, über, och kaufte es Graf Leo v. Schlabrendorf im Jahre 1822 zurück. 1859 erwarb Gröben mit Siethen Karl v. Jagow, 1879 der Berliner Kaufmann Badewitz. Die interessantesten Gebäude des Dorfes sind das Gotteshaus, dessen älteste Reste wohl aus der Gründungszeit Gröbens stammen, nach dem Brande von 1908 aber von Schwechten neuerbaut wurde, das Gutshaus, 1720 durch Johann Christian v. Schlabrendorf errichtet, und das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gasthaus, dessen malerischer Laubeneingang den behäbigen Bau überaus traulich-gemütlich macht. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 114 männlich, 101 weiblich, zusammen 215 Personen. - Anbaufläche: 428 Hektar. (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). - Nächste Eisenbahnstation: Ludwigsfelde, Fernstrecke Berlin (Anh. Bhf.)-Luckenwalde-Jüterbog. - Postanstalt bzw. Postanschrift: Ludwigsfelde. Gutsbezirk Gröben. Einwohnerzahl nach der letzten Volkszählung 1925: 36 männlich, 34 weiblich, zusammen 70 Personen. - Anbaufläche: 291 Hektar (siehe auch besondere Tabelle im IV. Teil). |